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20. 02. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Wirtschaftstrategie

China reduziert drastisch seinen Besitz an US-amerikanischen Staatsschulden

China hat drastisch seinen Besitz an US-amerikanischen Staatsschulden reduziert. Damit rückt Japan an Chinas Stelle als größtes Gläubigerland der USA.

China hat im vergangenen Dezember drastisch seinen Besitz an US-amerikanischen Staatsschulden reduziert. Damit rückt Japan an Chinas Stelle als größtes Gläubigerland der USA. China verkaufte kurz- und langfristige Anleihen im Wert von über 34 Milliarden US-Dollar, womit das Land noch Anleihen in Höhe von 755,4 Milliarden US-Dollar hält, wie Zahlen vom US-Finanzministerium vom Dienstag besagen.

China habe in den vergangenen fünf Monaten US-Staatsschulden in Höhe von rund 45 Milliarden US-Dollar verkauft, so Alan Ruskin von RBS Securities. Der Zeitraum sei lang genug, um daraus einen Trend ersehen zu können. Liu Yuhui, Ökonom bei der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften (CASS), meint, jetzt sei ein guter Zeitpunkt, den Besitz an US-Staatschulden zu reduzieren, da die neuesten Schuldenängste in Europa den Dollar in die Höhe getrieben haben. "China hat mit dem Verkauf der US-Staatsschulden die richtige Strategie gewählt, jetzt wo der Dollar sich erholt", so Liu. Es gebe kein Anzeichen für eine Änderung der anhaltenden Schwäche des US-Dollars.

Massive US-Defizitfinanzierung und Zinsraten von fast Null würden ebenfalls den Wert von US-Anleihen weiter reduzieren, so Cao Honghui, Leiter der Finanzmarktforschungsabteilung bei der CASS. Das Weiße Haus veröffentlichte am 1. Februar einen Budgetplan, in dem geschätzt wurde, dass das Defizit für dieses Jahr einen Rekord von 1,56 Billionen US-Dollar erreichen werde und damit die 1,4 Billionen Dollar-Marke von vergangenem Jahr überschreite, was Chinas Bedenken gegenüber seinen Dollar-Vermögen wieder gesteigert hat.

Als einer der größten US-Gläubiger hat China versucht, sein Portfolio von Devisenreserven über die vergangenen paar Jahre zu diversifizieren, da der Anteil an US-Dollar-dominiertem Vermögen zu groß ist. Premierminister Wen Jiabao sagte im März vergangenen Jahres, er sei "besorgt" über die Staatsanleihen und wolle Zusicherungen darüber, dass die US-Investitionen seines Landes sicher seien, während Zhou Xiaochuan, Chef der Volksbank Chinas, eine neue globale Währung vorschlug, um die Abhängigkeit vom US-Dollar zu reduzieren.

Die Netto-Verkäufe von US-Staatsanleihen in den vergangenen paar Monaten durch China könnten den USA eine unterschwellige wirtschaftliche und politische Nachricht vermitteln, meint Eswar Prasad, Professor für Handelspolitik an der Cornell-Universität und ehemaliger Leiter der chinesischen Abteilung des Internationalen Währungsfonds. "Chinesische Spitzenpolitiker nutzen ihre Reserven, um die USA unter Druck zu setzen, China wegen seiner Währungs- und Handelspolitik nicht weiter zurechtzuweisen und sich nicht weiter in Chinas interne Angelegenheiten einzumischen", wurde er von AFP zitiert.

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Quelle: China Daily

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