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16. 07. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Altersvorsorge

Chinas Rentenkassen fast leer

Chinas Rentenkassen sind ein Bruchteil dessen was sie einmal waren. Das meiste der 1,3 Billionen Yuan (148 Milliarden Euro) wurde für die Zahlung der Renten derzeitiger Pensionäre verwendet, sagte ein Experte der Tageszeitung Global Times am Mittwoch.

Ein von der Zeitung Beijing News zitierter nicht genannter Regierungsbeamter sagte, die Bürger hätten keinen Grund zur Sorge über ihre Altersrente, da die Regierung die massiven Fehlbeträge ausgleiche.

Zheng Bingwen, ein Experte für Altersvorsorge an der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften (CASS) sagte, die Regierung habe seit einem entsprechenden Erlass im Jahre 2005 insgesamt 130 Milliarden Yuan (15 Milliarden Euro) an Einzelkonten überwiesen.

Nach den vom Ministerium für Arbeit und Soziale Absicherung veröffentlichten Zahlen, betrug die Finanzierungslücke im Jahr 2000 insgesamt 36 Milliarden Yuan (4 Milliarden Euro), doch stieg bis zum Jahr 2004 auf 740 Milliarden (84 Milliarden Euro).

In den vergangenen 30 Jahren hat die chinesische Regierung ihr durch Staatsbetriebe finanziertes Rentensystem in ein staatliches Sozialversicherungssystem umgewandelt.

Die derzeitige Basisrente sieht vor, dass acht Prozent des Arbeitnehmergehalts auf ein persönliches Pensionskonto gezahlt werden, das der Arbeitnehmer alleine verwaltet. Sein Arbeitgeber zahlt 20 Prozent seines Gehalts in einen öffentlichen Topf, der für die Auszahlung der derzeitigen Rentner verwendet wird.

Doch bevor das verpflichtende Rentensystem im Jahr 1997 eingeführt wurde, hörte eine große Zahl der Rentner auf zu arbeiten, oder sie arbeiteten nur eine kurze Zeit danach und zahlten nicht genug ein, um ihr Leben nach der Rente zu finanzieren.

Als Folge davon hängt nun ihre Altersversorgung von der Regierung ab.

Einige ärmere Provinzen haben Schwierigkeiten, den Forderungen der Pensionäre nachzukommen. Die örtlichen Behörden haben Geld aus den Pensionskonten von jungen Arbeitern und solchen mittleren Alters genommen, um für die Differenz aufzukommen. Das Ergebnis ist ein riesiger Fehlbetrag der Pensionskonten.

"Wie mit den Kosten der Rentenreform umgegangen werden soll, wurde in China noch nicht gelöst", sagte Zheng. Lateinamerikanische Länder gingen besser mit dem Problem um, indem sie Regierungsanleihen herausgäben.

Yang Yansui, Dozentin für Sozialversicherungen an der Schule für Politik und Management der Universität Tsinghua, sagte, dass der Fehlbetrag der individuellen Renten nur in China vorkäme, weil es keine Gesetze zur Regulierung von Rentengeldern gäbe.

"Der Fehlbetrag wird die Last für den Steuerzahlern erhöhen, wodurch soziale Probleme entstehen können", warnte sie.

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Quelle: Global Times

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