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16. 07. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Altersvorsorge

Chinas Rentenkassen fast leer

Shen Shuguang, Direktor des Zentrums für Studien der Sozialen Sicherheit an der Universität Zhongshan, sagte, dass es neben der Verwendung von Staatsgeldern- und vermögen noch die Möglichkeit der Erhöhung des Rentenalters gäbe, um den Fehlbetrag auszugleichen.

Das offizielle Rentenalter liegt derzeit für Männer bei 60 und für Frauen bei 55 Jahren.

Sheng sagte, die Erhöhung des Rentenalters könne auch zu Problemen führen, da es den Druck zu Anstellungen in einem ohnehin schon angespannten Arbeitsmarkt weiter erhöhe.

Doch selbst wenn der Fehlbetrag der Konten ausgeglichen ist, laufen die Rentengelder Gefahr, abgewertet zu werden. Nach einer Regulierung des Staatsrates aus dem Jahr 1997, kann ein Überschuss, nach Zahlung der Fehlbeträge, nur auf Banken überwiesen oder für den Kauf von Staatsanleihen verwendet werden.

Es ist verboten, das Geld für Investitionen im Finanz- oder Wirtschaftsbereich zu verwenden.

Folglich, wie Zheng feststellte, sei die Ertragrate der Rentenkassen, darunter die Einzelkonten und die sozialen Töpfe, geringer als zwei Prozent – niedriger als die Inflationsrate von 2,2 Prozent der vergangenen neun Jahre. "Das kommt einem Verlust von mehreren Milliarden Yuan pro Jahr gleich", schätzte er.

Das nationale Durchschnittseinkommen hat sich in den vergangenen zehn Jahren um 15 Prozent jährlich erhöht, was die reale Kaufkraft der Rentengelder geschwächt habe, sagte Zheng. Die Regierung müsse einen besseren Weg finden um den Wert der Gelder beizubehalten oder zu steigern.

Ihm zufolge hat die 13 Jahre lange Regulierung die Regierung in das Dilemma gebracht, den Wert der Rentengelder erhalten zu müssen.

"Obwohl die Investition in Finanz- oder Wirtschaftsinvestitionen Gefahren birgt, ist es einen Versuch wert", sagte er.

Der Kern sei die Etablierung eines guten Investitionsmechanismus, zum Beispiel eine unabhängige Investitionsorganisation, sagte er.

China gründete den National Social Security Fund (NSSF) im Jahr 2000. Sein Hauptzweck ist der Versuch, die Finanzierungslücke zwischen den Kapazitäten des Rentensystems und den künftigen Rentenansprüchen der rasch alternden Bevölkerung Chinas zu stopfen.

Anders als die Rentenkasse, war der NSSF in der Lage in den Wertpapier- und Kapitalmarkt zu investieren und im vergangenen Jahrzehnt eine jährliche Renditerate von mehr als zehn Prozent zu erzielen.

Zheng zufolge funktioniert der NSSF wie ein Versicherungssystem. Er werde einige Jahrzehnte lang nicht genutzt, solange die Rentenkassen gefüllt sind sind.

Nach seinen Schätzungen wird der kumulierte Überschuss bis zum Jahr 2020 insgesamt 10 Billionen Yuan (eine Milliarde Euro) erreicht haben – genug zur Erhaltung des Rentensystems bis zum Jahr 2070.

"Theoretisch bringt das Altern ein Defizit in die Rentenkassen. Doch China ist ein Spezialfall, da die Gelder derzeit nur einen kleinen Teil der Bevölkerung abdecken und mehr Neulinge von ihnen profitieren werden", sagte Zheng.

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Quelle: Global Times

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