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25. 07. 2010 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Der Grund für die Explosion in Hafen von Dalian ist nun bekannt: Nach dem Entladen des Tankers wurde irrtümlicherweise eine Entschwefelungschemikalie in die Pipeline gepumpt, wie es auf der Webseite des Amts für Arbeitssicherheit hieß.
Ein Arbeiter ist daran, das Öl in der Nähe des Hafens von Dalian (Provinz Liaoning) aufzunehmen. Der Xingang-Hafen hat inzwischen wieder teilweise den Betrieb aufgenommen. So wird wieder Öl für den inländischen Markt verladen, doch die Exporte bleiben vorläufig weiterhin unterbrochen, wie Beamte angaben.
Am 16. Juli explodierte eine Ölpipeline mit einem Durchmessen von 90 Zentimetern, wodurch auch eine nahegelegene zweite Pipeline zur Explosion kam, hieß es in einem Statement des Amts für Arbeitssicherheit. Der Unfall geschah nach dem Entladen eines 300.000 Tonnen schweren Öltankers, als gegen 13 Uhr Arbeiter von QPRO Inspection and Technical Service aus Shanghai über einen längeren Zeitraum hinweg eine Entschwefelungschemikalie in die Pipeline einführten. Der chemische Stoff, der von der Tianjiner Firma Huishengda Petroleum Technology hergestellt wurde, war stark brennbar, hieß es in dem Statement weiter. Eine Tochtergesellschaft der China National Petroleum Corporation, Asiens nach Volumen größter Öl- und Gasproduzent, hatte die beiden Unternehmen berechtigt, die Operation durchzuführen.
Die Ursache für die größte gemeldete Ölpest Chinas wurde bekannt gegeben, nachdem Umweltschützer die Regierung aufgefordert hatten, mehr zu tun, um die Anwohner vor möglichen Gefahr zu warnen. So hätten Kinder auch nach dem Unglück noch immer am Strand gespielt. Chinesischen Behörden gaben am Freitag keine neuen Angaben über die Größe des Ölteppichs, der sich nach der Explosion auf eine Fläche von mindestens 435 Quadratkilometer ausbreitete. Die Regierung mobilisierte hunderte Fischerboote und andere Schiffe, um das Meer vom Öl zu befreien.
Das Unglück hat China dazu gezwungen, seine Häfen unter die Lupe zu nehmen, von denen einige zu den geschäftigsten der ganzen Welt gehören. Beamte warnten vor einer "ernsthaften Bedrohung" der Meeresfauna und der Wasserqualität, da sich Chinas jüngstes Umweltdesaster bis zu den Stränden von Dalian auszubreiten beginnt. Dalian galt einst als Chinas lebenswerteste Stadt.
Es wurde berichtet, dass die Arbeiter Essstäbchen und ihre Hände benutzten, um das Öl aus dem Meer abzuschöpfen, während Staatsmedien sagten, dass 2000 Soldaten, 40 Spezialboote und hunderte Fischerboote bei der Reinigungsaktion mithalfen. Ein Arbeiter ertrank diese Woche. Sein Körper war danach von Rohöl ummantelt.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace, welche ebenfalls ein Team vor Ort hat, drängte die Regierung dazu, die Bewohner der nahen Küstenabschnitte vor den Gefahren zu warnen. "Greenpeace war überrascht zu sehen, dass die Strände nicht für Besucher geschlossen wurden und dass Warnhinweise fehlten", schrieb Greenpeace China in einer Pressemitteilung am Freitagabend. "In der Folge spielten Einheimische und Besucher, die nichts von der Schwere der Ölpest wussten, mit ihren Kindern im Wasser und riskierten dabei, dass sie den giftigen Substanzen ausgesetzt werden."
Im Statement hieß es weiter, dass in Jinshitan, einem der beliebtesten Strände von Dalian, Fischer ohne Ausrüstung die Hauptlast bei den Räumungsarbeiten trugen. "Sie haben nicht einmal Geschichtsmasken, was die einfachste und notwendigste Schutzmaßnahme wäre", meinte Zhong Yu, einer der Greenpeace-Aktivisten. "Wir fordern die Regierung auf, professionelle Leute und Sicherheitsequipement für die Aufräumarbeiten zu entsenden."
Das chinesische Staatsfernsehen berichtete, dass rund 15.000 Tonnen Öl ins Meer ausliefen. Dies entspricht etwa der Menge von 400.000 Galonen. Im Vergleich dazu: Beim Unglück von BP vor der Küste der USA flossen 94 bis 184 Millionen Gallonen ins Meer.
Quelle: China Daily
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