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04. 11. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Kampf um Marktanteile

360 oder QQ? Hunderte Millionen chinesischer Internetnutzer sind genervt

Schlagwörter: 360, QQ, Internetnutzer, China, Qihoo, Tencent

Der Konflikt zweier chinesischer IT-Unternehmen eskaliert: Tencent QQ fordert nun seine Nutzer auf, jegliche Version der Antivirensoftware "360" von Qihoo zu deinstallieren. Andernfalls könnten sie Chinas beliebtesten Instant Messenger nicht mehr nutzen.

Am Mittwochnachmittag standen hunderte Millionen chinesischer Internetnutzer vor einem Dilemma. Sie müssen sich entscheiden zwischen QQ, dem in China meistverbreiteten Instant-Messaging-Netzwerk, und der Software des IT-Unternehmen Qihoo, darunter "360 Safeguard", einem in China sehr beliebten Internetsicherheitsprogramm. Die Option "Sowohl als auch" besteht nicht.

German.china.org.cn hat es selbst ausprobiert. Nachdem man sich bei einem mit Qihoo-Software ausgestatteten Computer bei QQ eingeloggt hat, springt bereits nach ein paar Minuten ein Pop-up-Fenster auf, welches einem rät, die Programme von Qihoo zu löschen. Falls nicht, heißt es weiter, würde QQ nicht mehr funktionieren und man müsse seinen QQ-Account abmelden. Durch mit 360-Browser kann man sich weder auf der Webseite von QQ einloggen noch Qzone besuchen, eine blogähnliche Webseite, die der in Shenzhen ansässige Internetgigant Tencent entwickelt hat.

Am Mittwochabend kam der Gegenschlag von Qihoo. In einem Pop-up-Fenster schlug die Firma ihren Nutzern vor, in den folgenden drei Tagen jegliche Software von Tencent nicht zu benutzen und es mit den Konkurrenten von QQ, wie MSN, Skype, Fetion oder anderen zu versuchen.

Einer Statistik zufolge, deren Quelle nicht bekannt ist, gibt es derzeit mehr als eine Milliarde QQ-Accounts, die etwa 290 Millionen Nutzer weltweit gehören, die aber überwiegend in China leben. Zugleich sollen jedoch 90 Prozent der PCs in China nach Angaben von Qihoo mit seiner Sicherheitssoftware ausgestattet sein.

Internetkrieg um 400 Millionen Nutzer. Da die Zahl der chinesischen Internetnutzer offiziell 400 Millionen beträgt, sind nun hunderte Millionen Chinesen Opfer dieses nationalen "Internetkrieges". Viele Netizen werfen in ihren Online-Kommentaren und Forumbeiträgen den zwei Firmen vor, die Interessen ihrer Kunden völlig außer acht zu lassen. "Diese Entscheidung treffen zu müssen, bedeutet, dass ich entweder mit zahlreichen Freunden den Kontakte verliere, oder eine andere Antivirus-Software bezahlen muss", sagte ein Internetnutzer in seinem Microblog. Lu Bowang, Geschäftsführer von China IntelliConsulting Corporation, meinte im Interview, dass die Firmen nicht das Recht hätten, den Internetnutzern zu verbieten, beide Produkte gleichzeitig zu benutzen.

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Quelle: german.china.org.cn

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