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03. 12. 2010 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Zheng Jianmin, Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Universität für International Business and Economics, sagte der Tageszeitung Global Times, dass unter den gegebenen Umständen in China Imitate ein erster Schritt in Richtung Innovation seien. Zwischen China und den entwickelten Ländern bestünde noch immer eine große technologische Lücke. "Imitate sind häufig besser auf die lokalen Bedürfnisse chinesischer Niedrigverdiener zugeschnitten. Es gibt daher ausreichend Raum zum Überleben und Gedeihen von Shanzhai", sagte er.
Allerdings meinen einige Experten, der Begriff „Shanzhai“ suggeriere bereits Verletzungen geistiger Eigentumsrechte anderer. Ein Mitarbeiter von Adivon bestand zum Beispiel darauf, dass die Produkte keine Imitate von Adidas seien, sondern unabhängig voneinander entwickelt würden.
In einer E-Mail an Global Times, bestand der PC-Hersteller Lenovo darauf, dass sein LePhone, dessen Design und Funktion von einigen Verbrauchern mit denen von Apple’s iPhone in Zusammenhang gebracht wurde, ein innovatives Produkt sei, das von Lenovo eigenständig entwickelt wurde.
Ein Insider von Microsoft, der anonym bleiben wollte, sagte der Global Times, Microsoft sei ganz klar ein Imitationsopfer. Die Auswirkungen seien aber nicht groß, denn die Kerntechnologie von Microsoft und deren Weiterentwicklungen seien nur schwer zu duplizieren. "Nachahmungen gibt es ist häufiger bei der Hardware als bei der Software", sagte der Insider. "In allen Branchen, wo es einen härteren Wettbewerb gibt, sind mehr Trittbrettfahrer zu finden."
Wang Jian, Professor an der Universität für International Business and Economics, sagte, Shanzhai-Produkte seien nur Werbegimmicks und Marketingtricks. Viele dieser Produkte hätten nur scheinbar oberflächliche Ähnlichkeiten mit den Originalen, verstößen aber nicht gegen die Rechte am geistigen Eigentum anderer in Bezug auf Hardware oder Software, sagte er.
Wang Qian, Professor an der Schule für Geistiges Eigentum an der Ost China Universität für Politik- und Rechtswissenschaften, sagte, dass Shanzhai abhängig von der Situation rechtliche Folgen nach sich ziehen könnten. "Ob diese Kopien Rechte geistigen Eigentums verletzen, hängt davon ab, ob die kopierte Gestaltung und die Kerntechnologie der Produkte dem Schutz des geistigen Eigentums unterliegen. Wenn die Frist für den Schutz des geistigen Eigentums bei einem Produkt abläuft, sollten Nachahmung und Weiterentwicklung allerdings gefördert werden, um die Entwicklung der Branche voranzutreiben", sagte er.
Feng Jun, CEO und Gründer des chinesischen Unterhaltungselektronikriesen Aigo, sagte der Global Times, Shanzhai seien umstritten, da es an einer klaren Definition dafür mangele. "Der Diebstahl und die Piraterie von anderen Marken weltweit ist unerträglich. Die Entwicklung von eigenen Marken ist daher der einzige Weg, um chinesischen Marken zu weltweiter Anerkennung zu verhelfen", sagte er. Sein eigener Markenname ist allerdings bereits eine Kopie.
Feng behauptet in der Global Times, dass ausländische Unternehmen auch chinesische Marken kopieren, allerdings ohne konkrete Beispiele dafür zu nennen. Chinesische Unternehmer, so Feng, sollten daher den Schutz des geistigen Eigentums als Waffe einsetzen, um sich gegen ausländische Marken zu schützen, deren Beliebtheit aufgrund mangelnder Innovation sinke.
Im Jahr 2009 bearbeiteten Gerichte in ganz China insgesamt 36.000 Streitfälle zum geistigen Eigentum, eine Steigerung von 29,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr, teilte das Oberste Volksgericht mit.
Quelle: Global Times
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