Xia Bin, ein akademisches Mitglied des Geldpolitikkomitees der Zentralbank, erklärte, dass der Prozess der Yuan-Internationalisierung langsam vorangetrieben werden sollte. Er gehe auch mit einer größeren Wechselkursflexibilität des Yuans und einer Lockerung der Kapitalkontrolle einher.

Yuan wird beliebter. Louis Kuijs, ein leitender Ökonom des Chinabüros der Weltbank, erklärte zuvor, dass China die Kontrolle seiner Kapitalzuflüsse nicht bald lockern, sondern besser warten sollte, bis das Wechselkursregime flexibler ist. Ein Bericht der HSBC zeigte, dass immer mehr chinesische und ausländische Firmen den Yuan zur Abwicklung von Handel akzeptieren. Im April 2009 entschied der Staatsrat, in fünf Städten Pilotprojekte zu starten, durch welches der Yuan als Handelswährung mit Hongkong, Macao und den Mitgliedstaaten der APEC verwendet werden kann. Etwa ein Jahr danach wurde das Projekt auf 20 Provinzen ausgedehnt.

Am 15. Dezember wurde der Yuan erstmals im Ausland direkt gehandelt, an der Moskauer Interbank Currency Exchange. Dies wird als einen Meilenstein auf dem Weg zur Internationalisierung der Währung gesehen. Am 13. Januar startete die Zentralbank ein Pilotprogramm, welches es chinesischen Firmen erlaubt, mit Yuan Investitionen im Ausland in Gemeinschaftsunternehmen, zum Kauf anderer Firmen und ausländischer Aktien zu verwenden.

Doch zum steigenden Ruf nach einer Beschleunigung der Internationalisierung sieht sich China auch immer mehr ausländischem Druck zur Aufwertung seiner Währung gegenüber. Analysten sind aber der Auffassung, dass es nicht einfach sei, den wahren Wert der Währung zu bestimmen. "Daher halten wir den Yuan-Wechselkurs grundsätzlich stabil und verbessern die Flexibilität des Wechselkursregimes", erklärte Zhou.

Der Yuan-Wechselkurs gegenüber dem US-Dollar betrug am Freitag 6,5781 und ist damit so hoch wie seit 17 Jahren nicht mehr. Die Währung wertete sich seit Juni fast 4 Prozent gegenüber dem US-Dollar auf.