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14. 03. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Nach Explosion japanischer Atomreaktoren

China verstärkt Überwachung der Strahlenbelastung in Küstengebieten

Schlagwörter: Explosion, Atomreaktoren, Japan, China, Strahlenbelastung, Küstengebieten

Nach einer Explosion in einem Atomkraftwerk im Norden Japans am Samstag verstärkt China die Überwachung der Strahlenbelastung in zwölf Provinzen entlang der Küste. Bei der Explosion traten unbestimmte Mengen Radioaktivität aus, wie japanische Beamte bestätigten.

Im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi 1 kommt zur Explosion. (Foto von Chinanews)
Die Überwachung habe gezeigt, dass China am Samstagnachmittag nicht betroffen war, teilte das Ministerium für Umweltschutz, das Chinas nukleare Sicherheit überwacht, auf seiner Webseite mit. Alle 13 Atomreaktoren in China führten ihren Betrieb normal weiter.

Die Explosion, die sich nach einem verheerenden Erdbeben am Freitag ereignete, zerstörte das Dach eines Gebäudes des Fukushima Daiichi 1 Atomkraftwerks rund 240 Kilometer nördlich von Tokio. Mauern stürzten ein und Menschen wurden verletzt.

"Wir suchen nach den Ursachen und werden diese veröffentlichen, wenn wir weitere Informationen haben", sagte der japanische Chefsekretär des Kabinetts, Yukio Edano, der Nachrichtenagentur Reuters.

Die Auswirkungen des nuklearen Lecks in Japan sind noch unbekannt. Ein hochrangiger chinesischer Umweltexperte sagte am Samstag, China werde seine Pläne zur Entwicklung der Kernenergie wohl nicht ändern.

"Einige Lektionen, die wir von Japan lernen, wird China beim Bau von Kernkraftanlagen in Betracht ziehen", sagte Zhang Lijun, stellvertretender Minister für Umweltschutz, am Samstag in Beijing. "Das wird jedoch nichts an Chinas Entschlossenheit und Planung zur Entwicklung von Kernkraftwerken ändern", sagte er auf einer Pressekonferenz des Nationalen Volkskongresses in Beijing.

Zhao Hongyu, stellvertretender Leiter des Notfallschutzbüros des Staatsrats, sagte der Tageszeitung China Daily, dass China "auf nationaler und lokaler Ebene" einen Mechanismus zum Vorgehen im Fall von nuklearen Zwischenfällen definieren werde.

Ein chinesischer Experte für nukleare Sicherheit, der ungenannt bleiben wollte, sagte, China habe bereits Evakuierungen für den Fall von Atomunfällen geübt.

China will die Nutzung nicht-fossiler Brennstoffe in den nächsten fünf Jahren erhöhen, um die Abhängigkeit von Kohle und die dadurch hohe Kohlendioxidbelastung der Luft zu reduzieren. Viele Energieexperten unterstützen die Pläne zur Beschleunigung der Entwicklung der Atomindustrie.

China wird bis zum Jahr 2020 insgesamt 80 Millionen Kilowatt installierter Kernkraftleistung haben, sagte Li Yongjiang, stellvertretender Leiter des Chinesischen Atomenergieverbands.

In den nächsten fünf Jahren plane China die Einführung von Kernenergieprojekten mit einer Gesamtkapazität von 40 Millionen Kilowatt, hieß es im Entwurf des 12. Fünfjahresplans (2011 bis 2015).

Wang Xiaojun, Pressesprecher der Umweltschutzorganisation Greenpeace in China sagte, das Land solle nach dem Unfall in Japan noch einmal über seinen Plan nachdenken.

Quelle: China Daily

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