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06. 12. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Chinesischer Yuan abgewertet

Wird es auf dem Währungsmarkt zu einer Wende kommen?

Schlagwörter: Yuan RMB Abwertung Währung China US-Dollar

Über die Entwicklung des Yuans in der nahen Zukunft hat die Finanzwelt aber unterschiedliche Meinungen. Liu Dongliang, ein Finanzanalytiker der China Merchants Bank, zeigte sich in einem Interview davon überzeugt, dass die Notenbank Chinas in der Lage sei, den Wert des RMB stabil zu halten. Dagegen prophezeite eine vor kurzem veröffentlichte Studie von Bloomberg, dass der RMB in den kommenden vier Monaten gegenüber dem US-Dollar um 1,6 Prozent abgewertet und damit zur schwächsten Währung der BRIC-Staaten werden soll. Begründet wird dies mit dem reduzierten Handelsüberschuss Chinas. Statistiken zufolge betrug die positive Handelsbilanz Chinas im Oktober nur 17 Milliarden US-Dollar. Im vergangenen Jahr waren es noch 27,3 Milliarden gewesen. Selbst Chinas Handelsminister Chen Deming sagte kürzlich, wegen der Schuldenkrise der EU sei es sehr wahrscheinlich, dass das Exportvolumen Chinas in den kommenden Monaten weiter sinken werde. Viele Marktforscher gehen davon aus, dass es den Aufwertungsdruck auf den Yuan damit vorübergehend nicht mehr geben werde.

Nach Angaben der Notenbank Chinas belief sich der Restbetrag der für Devisenverkehr zur Verfügung stehenden RMB (Funds outstanding for foreign exchange) auf knapp 25,49 Billionen Yuan. Dies entspricht einer Reduzierung von etwa 24,9 Milliarden Yuan im Vergleich zum September. Es ist auch das erste Mal seit Dezember 2007, dass die Summe abnimmt. Hinsichtlich der Änderung auf dem Währungsmarkt befürchtet man in der Finanzwelt, dass "heißes Geld" aus China hinausströmen werde und dies zu einer Rezession Chinas führen könne.

He Fan, Vizedirektor des Forschungsinstituts für Weltpolitik und –wirtschaft der chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften, erwiderte darauf im Interview mit China Business News, die Ausströme des heißen Geldes seien, momentan gesehen, noch ein kurzfristiges Phänomen. Die Erwartung der Yuan-Aufwertung sei nicht mehr so stark wie zuvor, die Chancen für Investitionen in China reduzierten sich, die Kontrolle auf dem Immobilienmarkt sei immer tiefgreifender geworden. Dies führe dazu, dass das Geld ins Ausland abfließe. Zudem ermutigen die USA immer stärker zu Investitionen in ihrem eigenen Land. Aber wenn das Kapital weiter aus China herausfließe, dann vergrößere sich das Risiko einer Wirtschaftskrise in China, meinte He.

Nach Einschätzung des Wirtschaftswissenschaftlers wird sich die Schuldenkrise der EU vom kommenden Februar bis April weiterhin verschlimmern. Diese stelle zugleich eine große Herausforderung für die chinesische Wirtschaft dar. Ohne effiziente Maßnahmen dagegen werde China in eine fürchterliche Situation geraten, so He.

Des Weiteren seien gegen die bevorstehende Krise weder ein Konjunkturpaket noch eine expansive Währungspolitik die geeignete Maßnahme. China müsse die politischen Währungsreserven steigern, die inländische Nachfrage stimulieren und sein Wirtschaftsentwicklungsmodell beschleunigt umwandeln, um die negative Wirkung der Wirtschaftskrise auf China möglichst gering zu halten, meinte der Ökonom.

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Quelle: german.china.org.cn

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