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22. 12. 2008 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Nach der "Schuhattacke" auf Bush: Irakischer Journalist verklagt Sicherheitsbeamte

Der als Schuhwerfer bekannt gewordene Iraker Saidi hat Sicherheitskräfte der Regierung in Bagdad wegen Körperverletzung verklagt. Seit Tagen streiken Anhänger des Journalisten für dessen Freilassung.

Die Männer arbeiteten für den Sicherheitsdienst des Pressezentrums der irakischen Regierung und hätten den Fernsehjournalisten nach seiner Festnahme geschlagen und brutal behandelt, sagte Saidis Anwalt Dhija el Saadi gestern gegenüber mehreren Nachrichtenagenturen. Dem 29-Jährigen fehle ein Zahn, sein linkes Auge sei blutunterlaufen und er habe mehrere Blutergüsse.Die Spuren der Misshandlungen werden laut seinen Angaben durch zwei medizinische Gutachten bestätigt.

Nachdem der irakische Journalist angekündigt hatte, die Sicherheitsbeamten verklagen zu wollen, will nun eine Abgeordnete des irakischen Parlaments den Schuhwerfer im Gefängnis besuchen und sich ein Bild von seinen Haftbedingungen machen. Zusammen mit einem Bruder des derzeit in Untersuchungshaft sitzenden Saidi habe sie beim Gericht einen Besuchstermin beantragt, sagte die Abgeordnete Kanani gestern gegenüber Pressevertretern in Bagdad.

In dem Gespräch habe der Journalist bestätigt, dass er bei guter Gesundheit sei und in der Haft nicht gefoltert werde. Allerdings sei er bei der Festnahme schwer misshandelt worden. Die Sicherheitskräfte hätten ihm einen Zahn ausgeschlagen und ihm Quetschungen an Gesicht und Schultern zugefügt.

Seit Tagen wollen Angehörige und Anhänger des Schuhwerfers von Bagdad eine Freilassung des irakischen Journalisten mit einem Sitzstreik in der sogenannten "Grünen Zone" erreichen. Der Bereich befindet sich direkt im Zentrum Bagdads. Auch in anderen Ländern, wie zum Beispiel in der türkischen Hauptstadt Ankara war am Wochenende für eine Freilassung des Irakers demonstriert worden.

Saidi hatte vor einer Woche bei einer Pressekonferenz in Bagdad seine Schuhe in Richtung von US-Präsident George W. Bush geschleudert und ihn als "Hund" beschimpft. Der 29-Jährige wurde daraufhin festgenommen. Jemanden mit Schuhen zu bewerfen, gilt in der arabischen Welt als schlimmste Beleidigung. Videomitschnitte der Szene hatten sich daraufhin rasend schnell im Internet verbreitet und weltweit für Aufsehen gesorgt. Dem Journalisten droht eine mehrjährige Haftstrafe.

Quelle: german.china.org.cn

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