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06. 01. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Die Außenöffnung ausbauen

Schlagwörter: China Deutschland

Von Li Keqiang, Chinas Vizeministerpraesident

Gerne bin ich gleich zu Jahresbeginn zum Besuch nach Deutschland gekommen. Deutschland ist bekannt als Land der Philosophen, Wissenschaftler und Musiker. Während Fleiß und Weisheit der Deutschen die Bewunderung der Chinesen genießen, erfreut sich "Made in Germany" wegen hoher Qualität, vorzüglicher Technik und Innovation bei chinesischen Konsumenten großer Beliebtheit. Die Chinesen hegen starke Sympathie für die Deutschen. Während der Expo 2010 in Shanghai haben über vier Millionen Chinesen den deutschen Pavillon besucht, noch mehr Chinesen machten das online oder im Fernsehen. Der erste Preis für die Kategorie Umsetzung des Expo-Themas für den deutschen Pavillon führte dazu, dass die Chinesen Deutschland nun besser verstehen und kennen.

Ich glaube, auch die Deutschen möchten China besser verstehen und kennen lernen. In den mehr als 30 Jahren der Reform und Öffnung wächst Chinas Wirtschaft ständig und rasant, es zählt nun bereits zu den bedeutendsten Volkswirtschaften der Welt, und das Leben der Bevölkerung in Stadt und Land ist enorm verbessert worden. Die erweiterte Binnennachfrage hat zu über 90 Prozent zum voraussichtlich zehnprozentigen Wirtschaftswachstum Chinas 2010 beigetragen.

Trotzdem sind wir uns im Klaren darüber, dass die grundlegenden Gegebenheiten Chinas noch unverändert geblieben sind, nämlich die große Bevölkerungszahl, eine schwache Basis und ein Entwicklungsungleichgewicht. Ressourcen- und umweltbedingte Engpässe nehmen ebenfalls zu. China bleibt nach wie vor das größte Entwicklungsland der Welt. Zwar gehört das Wirtschaftsvolumen Chinas schon zu den größten der Welt. Gemessen am Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt belegt China mit seinen 1,3 Milliarden Menschen jedoch erst etwa die hundertste Stelle in der Welt.

Viele deutsche Freunde waren schon in Chinas Küstengebieten und Großstädten. Aber in Zentral- und Westchina, oder in ländlichen Gegenden unweit der Großstädte, sind drängende Probleme wie schlechte Straßen oder Trinkwasserknappheit immer noch ungelöst. Von den 1,3 Milliarden Chinesen sind 700 Millionen Bauern mit einem Jahreseinkommen von nur 800 bis 900 US-Dollar. Ferner leben noch 150 Millionen Chinesen unter dem von den Vereinten Nationen definierten Existenzstandard von einem Dollar pro Tag. China hat nach wie vor die äußerst harte Aufgabe zu bewältigen, seine Wirtschaft zu entwickeln und das Leben der Bevölkerung zu verbessern.

Gerade hat China ein Konzept für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung für die Zeit von 2011 bis 2015 erarbeitet. Vor allem hält China dabei am wissenschaftlichen Entwicklungskonzept fest, das den Menschen in den Mittelpunkt stellt und eine umfassende, koordinierte und nachhaltige Entwicklung fördert. Ferner geht es um die beschleunigte Veränderung des Entwicklungsmodus der Wirtschaft: Sie soll sich langfristig, stabil und schnell entwickeln und die Teilhabe aller Chinesen an den Früchten der Reform ermöglichen.

Dazu ist die Binnennachfrage auszubauen. Wir müssen die Einkommensverteilung umstrukturieren, die wesentlichen öffentlichen Dienstleistungen verbessern und ein soziales Sicherungsnetz aufbauen, um das Einkommen der Chinesen in Stadt und Land zu erhöhen und das Konsumpotential der mehr als eine Milliarde zählenden Bevölkerung freizusetzen. Wir müssen die Wirtschaftsstruktur umgestalten, technische Innovationen vornehmen, das Personal ausbilden und die grüne Entwicklung befördern. So können wir die Industriestruktur optimieren sowie die Entwicklung zwischen Stadt und Land sowie zwischen den Regionen noch effektiver koordinieren und verbessern.

Neben einem angemessenen Wirtschaftswachstum gilt es, die Qualität und Effizienz der Entwicklung zu verbessern. Es gilt, Strukturreformen zu fördern, die fundamentale Rolle des Marktes bei der Verteilung der Ressourcen voll zu entfalten und die Reform in den Schwerpunktbereichen wie Unternehmen, Finanz und Steuer, Banken und Preis zu beschleunigen. Wir werden uns für die Stärkung der Eigendynamik und Vitalität der Wirtschaft einsetzen, um Transformation und Upgrade sicherzustellen.

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Quelle: Die chinesische Botschaft in Deutschland

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