Home Aktuelles
Multimedia
Service
Themenarchiv
Community
Home>International Schriftgröße: klein mittel groß
06. 01. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Die Außenöffnung ausbauen

Schlagwörter: China Deutschland

Vor dem Hintergrund der internationalen Finanzkrise und der voranschreitenden Globalisierung wird China an der Öffnungsstrategie festhalten, die vom gegenseitigen Nutzen geprägt ist. Wir werden neue Gebiete öffnen und das Öffnungsniveau erhöhen. Wir werden unsere Außenöffnung ausbauen und sind lernbereit gegenüber sämtlichen Zivilisationsergebnissen der Menschheit sowie erfolgversprechenden Erfahrungen anderer Länder.

Mit praktischen Schritten werden wir den internationalen Austausch und die Kooperationen verstärken, gemeinsam mit allen Völkern eine harmonische Welt dauerhaften Friedens und gemeinsamer Prosperität aufbauen. China unterstützt die EU dabei, durch Pakete zur Finanzstabilität den betroffenen Ländern zur Überwindung ihrer Schuldenkrise zu verhelfen sowie zur umfassenden Wirtschaftserholung und zum stabilen Wachstum beizutragen.

Seit langem vertiefen sich die chinesisch-deutschen Beziehungen. Zwischen beiden Ländern ist eine strategische Partnerschaft etabliert. In den vergangenen zwei Jahren haben sich unsere Volkswirtschaften durch enge Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der internationalen Finanzkrise schnell erholt und zum Wachstum der Weltwirtschaft beigetragen. 2010 wird das bilaterale Handelsvolumen voraussichtlich 140 Milliarden US-Dollar übertreffen, was fast 30 Prozent des gesamten Handelsvolumens zwischen China und der EU ausmacht. China ist nun auch zum ersten Mal größtes Herkunftsland für den deutschen Import und sein größter Handelspartner außerhalb der EU. Der Austausch und die Zusammenarbeit in Kultur, Wissenschaft und Technologie, Bildung, Gesundheit und Justiz tragen ebenfalls reiche Früchte. Die langfristige, stabile und schnelle Entwicklung der chinesischen Wirtschaft und die Vertiefung von Reform und Öffnung werden neue Chancen für unsere Zusammenarbeit in Wirtschaft, Handel und darüber hinaus bieten. Hier nur einige Beispiele.

Gemeinsamer Handel: Chinas Einfuhr wird in diesem Jahr voraussichtlich bei 1,5 Billionen US-Dollar liegen. Als ein Land mit einem leistungsstarken Anlagenbau und als große Technologie-Exportnation ist Deutschland ein gewichtiger Kooperationspartner Chinas. Wir haben uns gemeinsam für die Wahrung eines offenen Marktes einzusetzen, Liberalisierung und Erleichterung von Handel und Investition zu fördern, für Lösung von Wirtschafts- und Handelsdisputen durch Konsultationen zu plädieren und Protektionismus jedweder Art zu bekämpfen. Wir hoffen, dass die EU ihre Ausfuhr-Restriktionen für Hightech-Produkte nach China lockert. Es gilt, zur Vervollkommnung des internationalen Handels- und Finanzsystems beizutragen und ausgewogene und nachhaltige Handelsbeziehungen zu gestalten.

Anreize für Investitionen: Wir begrüßen mehr ausländische Investitionen in China, insbesondere in den Bereichen moderne Landwirtschaft, neue und Hochtechnologien, Energieeinsparung und Umweltschutz, neue Energien und Materialien. Wir ermutigen leistungsstarke und kreditwürdige chinesische Unternehmen, mehr im Ausland zu investieren. Derzeit machen Deutschlands Investitionen in China nur zwei Prozent seiner im Ausland getätigten Gesamtinvestitionen aus. Umgekehrt haben chinesische Unternehmen in Deutschland auch nur etwas mehr als eine Milliarde US-Dollar investiert. Daher ist das Potential weiter auszuschöpfen. Neben Festigung und Vertiefung der guten Zusammenarbeit in traditionellen Bereichen wie Maschinenbau, Automobilindustrie, Chemie, Elektronik und Elektrotechnik sind neue Kooperationsbereiche wie in der grünen Wirtschaft zu erschließen.

Verbesserung des Investitionsumfeldes: China wird seine auslandsbezogene Wirtschaftsgesetze und -verordnungen und die Politik ständig vervollkommnen, geistiges Eigentum schützen, und ein stabiles, ordnungsmäßiges, transparentes und berechenbares Marktumfeld für fairen Wettbewerb schaffen. Alle gemäß dem chinesischen Gesetz in China registrierten Unternehmen sind chinesische Unternehmen und genießen die gleiche Inländerbehandlung. Gegenwärtig gibt es bereits 4 500 deutsche Unternehmen, die in China investieren und Geschäfte machen. Wir würden uns freuen, wenn diese Zahl wüchse und Bedingungen für Investitionen und Existenzgründungen chinesischer Unternehmen in Deutschland verbessert werden könnten.

Öffnung des Dienstleistungssektors: Seit seinem WTO-Beitritt hat China bereits über einhundert Dienstleistungsgewerbe geöffnet. Um den Dienstleistungssektor, den internationalen Austausch und die Zusammenarbeit zu fördern, werden wir die Öffnung der Dienstleistungsgewerbe wie Finanzwesen und Logistik weiter ausbauen, Gebiete wie Bildung, Gesundheit und Sport solide weiter öffnen und den Dienstleistungssektor auf internationale Standards anheben. Wir würden uns freuen, wenn deutsche Unternehmen mehr im modernen Produzentendienstleistungssektor und in sonstigen Dienstleistungsbereichen Chinas investieren.

Vertiefung des Kulturaustauschs: Gemeinsame Veranstaltungen wie das „chinesische Kulturjahr" in Deutschland und Foren wie die „chinesisch-deutsche Zukunftsbrücke" vertiefen das Verständnis und die Freundschaft beider Völker. Deutsche Musik, Theater und Filme könnten das Leben der Chinesen bereichern; fortgeschrittene medizinische und pharmazeutische Anlagen und Technologien aus Deutschland könnten mehr chinesische Patienten heilen; Trainer aus Deutschland könnten ihrem Beruf in China nachgehen. Unsere Kooperation in der Kultur weist sehr große Pespektiven auf.

Die nächsten fünf Jahre sind für Chinas umfassenden Aufbau einer Gesellschaft mit bescheidenem Wohlstand von entscheidender Bedeutung. Der Prozess in den Bereichen Industrialisierung, informationswissenschaftliche Entwicklung, Urbanisierung, Marktorientierung und Internationalisierung wird sich beschleunigen. Jedes Jahr werden schätzungsweise über zehn Millionen Einwohner aus ländlichen Gebieten in Städte und Gemeinden umgesiedelt. Das Einkommen der Bevölkerung in Stadt und Land wird erheblich steigen und das Potential an Binnennachfrage mehr und mehr freigesetzt. Die Nachfrage nach Konsum- und Investitionsgütern wächst ebenfalls schnell.

Dies eröffnet für China und Deutschland, die wirtschaftlich in hohem Maße komplementär sind, neue Chancen, die substanzbezogene Kooperation in allen Bereichen weiter zu vertiefen. Ich bin davon überzeugt, dass mit zunehmender Erweiterung und Vertiefung der Reform und Öffnung Chinas unsere Zusammenarbeit in Wirtschaft und Handel und darüber hinaus große Fortschritte machen kann. Dies wird beiden Völkern greifbare Vorteile bringen.

   zurück   1   2  


Quelle: Die chinesische Botschaft in Deutschland

Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur

Kommentar schreiben
Kommentar
Ihr Name
Kommentare
Keine Kommentare.
mehr