Einmal hätten sie und ihre Mutter, die auf Besuch in Nordkorea war, beim Spaziergang einen Jungen gesehen, der offenbar unwohl auf einer Wiese in einem öffentlichen Park lag. Als die Journalistin sich um den Jungen kümmerte, nahm die Mutter mit ihrem Handy ein Video auf. Dann sei die Lage eskaliert. Mehrere Passanten seien zu ihnen gekommen und hätten sie zornig gefragt, warum die Mutter das gemacht habe und ob sie damit das Image von Nordkorea schädigen wolle. Schließlich hätte ein Nordkoreaner einen Polizisten gerufen. Die zwei Chinesinnen seien getadelt worden, obwohl diese erklärten, nur sicher gehen zu wollen, ob das Kind gesundheitlich in Ordnung gewesen sei. Erst nachdem die Journalistin geschworen habe, "ihre Eltern während des Besuchs aufmerksam zu überwachen", durften sie den Schauplatz verlassen. Die Journalistin sei später noch wegen dieses Falls mündlich verwarnt worden, schrieb sie im Buch.

Ein anderes Mal sei die Chinesin und ein russischer Freund bei einem Wohnviertel vorbeigekommen, das sehr lebendig wirkte. Du Baiyu nahm diesen Wohnbezirk als Kulisse für einen kleinen Videobericht. Die zwei Ausländer hätten sofort viele Kinder angezogen. Ein Mann in Uniform hätte sie gestoppt und die Videos sorgfältig überprüft. Trotz der Erklärung, dass sie "als Journalistin aus dem freundlichen Nachbarland" komme, wollte er sie immer noch auf die Behörde bringen. Nach etwa einer Stunde langen Befragung seien sie endlich "freigesetzt" worden, schrieb die Journalistin.

Nachfolgend einige Fotos, die Du Baiyu in Nordkorea heimlich aufgenommen hat.

Kulturaufführungen in einem edlen Restaurant in Pjöngjang. (Foto vom April 2012)