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13. 04. 2015 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Sie haben das Thema „Wirtschaft“ angesprochen. Derzeit gibt es verschiedene Hinweise darauf, dass sich die chinesische Wirtschaft abkühlt, auch die offizielle Wachstumsprognose wurde von Seiten der Regierung gesenkt. Welchen Eindruck haben Sie von der Situation gewinnen können?
Ich habe den Eindruck gewonnen, dass die Verantwortlichen hier in China erkannt haben, dass es in den letzten Jahren zu einem erhitzten Wachstum gekommen ist. Das wurde auch offen angesprochen. In diesem Bereich und mit diesem Tempo kann es also nicht ewig weitergehen. Ich habe wahrgenommen, dass von chinesischer Seite bewusst angemerkt wurde, dass man das Wachstum auf 7 Prozent gesenkt habe und nun dafür sorgen müsse, dass dieses Wachstum auch denen zugutekommt, die derzeit noch nicht Anteil haben am Wohlstand, den die Mehrheit der Chinesen ja doch schon erreicht hat. Der Schwerpunkt der chinesischen Wirtschaftsbemühungen geht also in die Richtung, möglichst alle Chinesinnen und Chinesen an diesem Erfolg teilhaben zu lassen. So gesehen glaube ich, dass diese Entwicklung gut durchdacht ist. Diese leichte Abschwächung des Wachstums ist vermutlich auch zur richtigen Zeit gekommen, denn man hat das Bestreben, in der Qualität der Verteilung mehr Wert auf Ausgewogenheit zu legen. Ich habe auch wahrgenommen, dass im Bereich der Umweltschutztechnologie hier in China speziell für österreichische Unternehmen große Marktchancen bestehen. Das ist ein Bereich, in dem wir technologisch gesehen einiges erreichen können. Bei Problemen wie der Umwelt- und Luftverschmutzung steht Österreich gerne zur Verfügung, um mit entsprechendem Know-how diese Schwierigkeiten zu lösen.
ZUR PERSON
Univ. Prof. Dr. Wolfgang Brandstetter
Geboren: 1957 in Stadt Haag / NÖ
Verheiratet, drei Kinder, wohnhaft in Eggenburg im Waldviertel
Beruflicher Werdegang
Ab 1980 Assistent am Institut für Strafrecht und Kriminologie bei Dr. Winfried Platzgummer
Habilitation 1991
Lehrtätigkeit an den Universitäten Graz, Brno und Krakow
Seit 1993 auch Strafverteidiger, insbesondere in den Bereichen Fahrlässigkeits- und Wirtschaftsstrafrecht
1997 Berufung an die Universität Linz
Ab 1998 Ordinarius am Institut für Strafrecht und Kriminologie der Universität Wien
Seit Februar 2007 Ordinarius am neugegründeten Institut für Österreichisches und Europäisches Wirtschaftsstrafrecht an der Wirtschaftsuniversität Wien
Politische Laufbahn
seit 16.12.2013 Bundesminister für Justiz
Quelle: german.china.org.cn
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