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09. 06. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Seidenstraßen-Initiative

Rudolf Scharping: Seidenstraßen-Initiative ist eine große Chance für deutsche Unternehmen Exklusiv

Schlagwörter: Scharping, Seidenstraßen-Initiative, Industrie 4.0

Momentan sind dem chinesischen Handelsministerium zufolge 5.000 deutsche Unternehmen in China tätig. Das ist schon eine große Zahl, aber das bedeutet auch, dass noch viele tausende deutsche Unternehmen noch nicht in China sind, besonders die kleinen und mittleren Unternehmen. Was ist am wichtigsten für Sie, wenn diese Unternehmen nach China gehen möchten?

In Deutschland sind die meisten Arbeitsplätze, der größte Teil der Innovation und die größten Wirtschaftsmöglichkeiten in hochspezialisierten kleinen und mittleren Unternehmen. Wenn die in China investieren möchten, legen sie großen Wert darauf, dass sie ein sicheres Umfeld vorfinden. Deswegen erhoffen die deutschen Unternehmen viel von der Seidenstraßen-Initiative und auch von der Durchsetzung des Rechtsstaates. Diese Unternehmen brauchen ein sicheres Umfeld, glaubwürdige Ansprechpartner, gute Kontakte sowohl zu chinesischen Behörden und der politischen Führung.

Sie können auch die Unternehmen, die schon in China sind, wie Botschafter nutzen, um Informationen zu bekommen. Der Markteintritt für deutsche Unternehmen in China ist nicht mehr so schwer. Aber China ist ein sehr großes Land. Von daher muss man genau überlegen, besonders die kleinen und mittleren Unternehmen.

Werfen wir einen Blick in den deutschen Markt für chinesische Unternehmen. Mehr als 1.300 chinesische Unternehmen haben sich in Deutschland niedergelassen. Welche sind stark vertreten?

In Deutschland gibt es viele chinesische Unternehmen, wie z. B. Huawei, ZTE ist auf dem Gebiet Telekommunikation sehr stark und auch ein wichtiger Zulieferer für die deutsche Telekom. Haier spielt eine große Rolle auf dem Gebiet von Hausgeräten, Fernsehern usw. Hissens ist nicht ganz so stark, aber auch wichtig. Es gibt in der Finanzindustrie chinesische Unternehmen, z. B. hat Fuxing, der Privatinvestor aus Shanghai, sich an der Deutschen Bank beteiligt. Es gibt schon gute Verbindungen von China nach Deutschland. Aber diese Verbindungen können noch vertieft werden. Das sieht man in der Seidenstraßen-Initiative und in der wachsenden Bereitschaft chinesischer Unternehmen in Deutschland zu investieren.

In welchen Gebieten sehen Sie Möglichkeiten für zukünftige Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland?

Unsere Zusammenarbeit hat verschiedene Phasen erlebt. Wir hatten zunächst Handelsbeziehungen. Jetzt sind wir auf der Ebene der Produktion und in vielen anderen Formen der Zusammenarbeit.

Heutzutage geht es um die Herausforderung der Zukunft, wie zum Bespiel, dass die Luft sauber wird, das Wasser besser trinkbar ist, die gesamte Umwelt geschützt wird und vor den Folgen eines sehr schnellen Wachstums geschützt wird.

Die schnelle Wirtschaftsentwicklung in China hat zur Umweltverschmutzung geführt. Das haben wir Deutschen nach dem zweiten Weltkrieg auch erlebt. Wir haben auch ein schnelles Wachstum gehabt, aber vergessen, die Umwelt zu schützen. Das passiert jetzt gerade in China. Deswegen können wir unsere Zusammenarbeit in Zukunft im Umweltschutz vertiefen.

Darüber hinaus nutzt das modernste Equipment nicht viel, wenn man nicht auch sehr gut ausgebildete Leute hat. Deswegen sind Fragen der beruflichen Ausbildung und der Austausch auf dem Gebiet der Forschung und Entwicklung von besonderer Bedeutung für die chinesisch-deutschen Beziehungen. Hier kann Deutschland Erfahrungen beisteuern.

Nicht zuletzt sollten wir chinesische Unternehmen dazu ermuntern, in Deutschland zu investieren. Dabei sehe ich großes Potenzial, weil die deutschen Investitionen in China 28-mal größer als die chinesischen in Deutschland sind. Es gibt großen Raum für die chinesischen Unternehmen in Deutschland.

Wir sind die stärkste Volkswirtschaft in Europa – so, wie China die stärkste Wirtschaft in Asien ist.

Eine unserer Erfahrung ist: Wenn man sehr schnell wächst, ist das gut in der ersten Phase. In der zweiten Phase muss man es konsolidieren und auf ein neues Modell ausrichten. Das ist der Weg, den China gehen will. Das ist der Weg, den Deutschland unterstützen kann.

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Quelle: german.china.org.cn

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