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14. 11. 2008 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Leben und Arbeiten in China

Vom Barmusiker zum Manager Exklusiv

von Oliver Zwahlen, Beijing

Der Bremer Sascha Sliwa ist vor rund acht Jahren mit nur 1000 Mark nach China aufgebrochen. Er ist noch immer da und erzählt german.china.org.cn die Geschichte seines Aufstiegs vom Barmusiker zum Generalmanager in einer deutschen Werbeagentur.

Den Traum hatte er schon immer. Den Traum vom fernen China. Bereits als achtjähriger Junge hat Sascha Sliwa begeistert Bücher über die großen Entdecker verschlungen. Da war etwa die Geschichte vom chinesischen Affenkönig und seiner "Reise in den Westen", von wo er den Buddhismus aus Indien nach China brachte; aber auch die Erzählungen von Vasco da Gama und anderen großen Abenteurern. "Wenn man mich damals gefragt hat, was ich einmal werden will, sagte ich immer: Entdecker!", erinnert sich der junge Mann aus Bremen. Dass das erste Ziel seiner eigenen großen Entdeckung gerade China wurde, verdankt Sliwa seinem Geographielehrer, der im Unterricht Fotos von einer Reise mit der transsibirischen Eisenbahn gezeigt hatte.

Ungeduscht und unrasiert. Vor acht Jahren war es so weit. Ungeduscht und unrasiert kam Sliwa mit einem kleinen Rucksack im Beijinger Hauptbahnhof an. "Es war heiß, überall gab es Menschen. Ich fühlte mich ein bisschen wie Indiana Jones", erinnert sich der 35-Jährige. Nachdem er jahrelang für einen deutschen Produzenten von medizinischen Artikeln ein Vertriebsnetz aufgebaut hatte, wollte er etwas anderes sehen – und ist nach China aufgebrochen. Vielleicht etwas überhastet, wie er im Nachhinein zugibt. "Ich hatte keine Ahnung von China und der Sprache. Ich konnte gerade einmal bis drei zählen", lacht er. Und das war nicht einmal sein größtes Problem: In seiner Tasche hatte er gerade 1000 D-Mark. "Nach meinen Reisen in die damalige DDR dachte ich, dass mir das etwa ein Jahr reichen würde. Das war natürlich nicht so. Nach sechs Wochen war ich pleite."

Keine Rückfahrkarte. Vielleicht war es gerade sein Glück, dass ihm das Geld für eine Rückfahrkarte schlicht fehlte. Denn nun begann sein wahres Abenteuer China: Von einem Bekannten erhielt Sliwa die Telefonnummer eines Mannes in "Tschingtschong". Der könne ihm helfen, eine Arbeit zu finden, hieß es. Sliwa nahm den nächsten Zug und reiste an den Ort, der sich als Changchun herausstellte. "Ich hatte gehofft, dort das wirkliche China zu finden. Beijing war ja schon damals stark entwickelt. Doch was ich sah, schockierte mich im ersten Augenblick. In meiner ersten Mail nach hause bezeichnete ich diese Stadt als hässlichste Industriekloake Chinas. Erst mit der Zeit lernte ich auch ihren Charme kennen."

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Quelle: german.china.org.cn

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