Die Choraufführung von Carl Orffs "Carmina Burana", Foto von Tanja Reith

Gibt es denn auch chinesische Mitglieder, die aus Interesse an der deutschen Kultur in Ihrem Chor singen?

Ja, ich glaube, ungefähr ein Viertel des Chors sind gebürtige Chinesen (einige haben einen deutschen Pass). Insgesamt hatten wir beim letzten Auftritt glaube ich 15 verschiedene Staatsangehörige.

Wie wird man eigentlich Mitglied in Ihrem Chor? Kann jeder einfach vorbeikommen?

Im Prinzip ist jeder eingeladen. Ich mache die Proben aber in der Regel auf Deutsch, und fast die ganze Musik, die wir singen, ist deutschsprachig. Das heißt, man sollte mit der deutschen Sprache schon einigermaßen vertraut sein. Ein anderer Aspekt: Unsere Repertoirestücke sind für einen nicht-professionellen Chor ziemlich anspruchsvoll, so dass man als Chormitglied relativ viel leisten muss. Trotzdem gilt für mich die Regel: "Ein Chor für die Menschen. Nicht: die Menschen für den Chor."

Man benötigt also eine dementsprechende musikalische Vorbildung?

Wie in jedem Chor braucht man ein gutes Gehör und man sollte schon das Notenbild verstehen können.

Welches Chorprojekt planen Sie als nächstes?

Wir werden demnächst parallel zwei Projekte vorbereiten: "Die Dreigroschenoper" von Brecht als Theater-Produktion für den Frühling und das "Weihnachtsoratorium" von Bach für die Weihnachtszeit 2009.

Wird außer den Chorproben auch schon mal etwas anderes zusammen unternommen?

Nach jeder Mittwochsprobe gehen wir in eins der Pekinger Restaurants zusammen essen, was genauso wichtig ist, wie die gemeinsamen Proben. Im Frühling 2008 hatten wir ein spannendes Chorwochenende zusammen. Und natürlich wird nach jedem Konzert intensiv zusammen gefeiert.

Eine letzte Frage, Frau Lundgren: Wie gefällt es Ihnen hier in Beijing?

Sehr gut. Schade, dass wir im Sommer 2010 an eine andere Botschaft versetzt werden.

Weitere Informationen zum "Deutschen Chor Peking" finden sich unter: http://www.deutscher-chor-peking.de/