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09. 01. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Religion im Ausland

Beijing bekommt einen neuen Hirten Exklusiv

von Oliver Zwahlen, Beijing

Am Sonntag wird der evangelische Pfarrer Karl-Heinz Schell in sein Amt eingeführt. China.org.cn hat den Mann Gottes zu Hause besucht und sich mit ihm über seine Arbeit, seine Gemeinde und seine Vorurteile gegenüber China unterhalten.

Als Karl-Heinz Schell vor etwa zwei Jahren das packte, was er selbst als das Auslands-Virus bezeichnet, stand China nicht besonders hoch auf seiner Wunschliste. Nachdem er zehn Jahre als Pfarrer und Dekan in seiner Heimat im Westerwald und zuvor mehrere Jahre in einer Gemeinde in der Nähe von Mannheim gearbeitet hatte, war für den 48-Jährigen der Zeitpunkt für einen Tapetenwechsel gekommen. "Doch von Beijing hatte ich eine eher schlechte Vorstellung: Wir haben ja immer diese Fotos vom dichten Smog gesehen und auch sonst häufig allzu Negatives in den Medien gehört."

Am kommenden Sonntag wird Schell bei einem Gottesdienst in der deutschen Botschaft als neuer Pfarrer für die Evangelische Gemeinde Deutscher Sprache Peking in sein Amt eingeführt. Dies ist spät, denn Schell ist bereits seit einem halben Jahr in China tätig. "Zuvor hatte es immer Terminkollisionen gegeben", verrät er. Doch die späte Einführung habe auch seine Vorteile: "Ich kenne meine Gemeinde bereits ein wenig. Da kann ich auch eine bessere Antrittsrede halten." Und eigentlich hatte Schell, der auch Religionslehrer an der Deutschen Botschaftsschule ist, bereits im vorletzten Jahr nach China kommen wollen. Doch gab es Verzögerungen bei der Beantragung und Genehmigung des Visums.

"Ich darf hier in meiner deutschen Gemeinde predigen, was ich möchte. Auch mit Mitgliedern und Vertretern der registrierten christlichen Kirche in China habe ich guten Kontakt. Unsere Gemeinde unterstützt aktiv einige Sozialprojekte in Beijing. Lediglich in meiner aktiven Zuwendung zu nichtchristlichen Chinesen bin ich eingeschränkt." Konkret heißt das: Chinesen dürfen nicht in seine Gottesdienste. Doch für die Einheimischen gebe es viele Alternativen. Etwa in den Kirchen, die mit staatlichen Geldern gebaut wurden, wie beispielsweise die neue Chaoyang-Kirche. "Dass der Staat Kirchen baut, überrascht Europäer immer wieder", meint Schell. Die Gelder seien teilweise Entschädigungszahlungen für Gebäude, die vor und während der Kulturrevolution zerstört wurden.

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Quelle: german.china.org.cn

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