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09. 01. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Religion im Ausland

Beijing bekommt einen neuen Hirten Exklusiv

"In früheren Jahrhunderten war die christliche Mission leider oft ein Teil der Kolonialpolitik Europas." Heute sei klar, dass diesem Kapitel der Kirche ein falsches Missionsverständnis zu Grunde gelegen sei. "Christliche Mission, wie ich sie verstehe, hat mit der Achtung vor dem Anderen, mit Partnerschaft und mit Dialog zu tun. Die so genannte alte Kirche in Europa lernt heute von den jungen Kirchen in der Welt."

Pfarrer Schells Gebiet ist groß. Neben Beijing betreut er auch deutsche Protestanten im nordchinesischen Changchun, meistens Mitarbeiter der deutschen Autofabrikanten. Trotzdem ist die Gemeinde bei geschätzten 1500 deutschsprachigen Protestanten in Beijing zahlenmäßig klein: "Derzeit haben wir rund 35 Familien. Mein Wunsch ist es jedoch, dass wir bis zum Sommer 50 und auf lange Sicht dauerhaft etwa 100 Familien als Mitglieder gewinnen können." Das Problem sei, dass die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der meisten Deutschen nur rund drei Jahre betrage und daher jedes Jahr etwa ein Drittel der Gemeindemitglieder China wieder verlasse. "Da erleben wir ständig einen sehr starken Wechsel." Dass seine Stelle zuvor ein ganzes Jahr lang vakant gewesen war, habe dazu geführt, dass es gegenüber den normalen Abgängen keine Werbung von neuen Mitgliedern gegeben habe. "Zudem ist es für viele ungewohnt zu erfahren, dass wir hier ohne Kirchensteuern auskommen müssen und deshalb auf Mitgliedsbeiträge angewiesen sind." Die Höhe des Beitrages kann jeder selbst festlegen; der Durchschnitt liege derzeit bei rund 50 Euro im Monat. "Wir wirtschaften hier also so wie unsere chinesischen Brüder und Schwestern, und das wiederum ist so wie in christlichen Gemeinden fast überall sonst auf der Welt." Das Engagement des Einzelnen zähle. Daher betont Schell auch: "Wir suchen ständig Mitarbeitende in unseren verschiedenen Arbeitsfeldern."

Nachdem Schell bereits seit einem halben Jahr in Beijing lebte, hat er die Vorzüge der Stadt schätzen gelernt. "Die Stadt ist abwechslungsreich und es gibt hier viel Grünes", meint er etwa. Wenn er etwas Zeit habe, liebe er es, mit dem Fahrrad auf Entdeckungstour durch Beijing zu gehen. "Ich bin so schon drei Mal bei diesen tollen Märkten beim Erdtempel hängen geblieben." Auch habe er immer wieder Aufgaben an schönen Plätzen: So traute er erst gerade vor wenigen Tagen ein junges Paar am Fuße der Großen Mauer. Es sei auch sehr beeindruckend, mal aus der Stadt heraus zu fahren. Bereits nach ein paar Kilometern sehe man am Rand der Straße Hirten mit ihren Schafen. "Als ich die zum ersten Mal sah, war ich vor Staunen ganz sprachlos. Ich fühlte mich plötzlich in meine Westerwälder Heimat versetzt – und das in Chinas Hauptstadt!"

Weitere Infos: www.egpeking.de

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Quelle: german.china.org.cn

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