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16. 03. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Lust auf Neues

Chinesisch kann man durchaus lernen! Exklusiv

Text und Fotos: Till Wöhler, Beijing

Tanja Reith ist Leiterin der Akademischen Prüfstelle Peking (APS). Sie erzählt von ihrem ersten Besuch in China, ihrem Alltag und darüber, dass man Chinesisch als Europäer doch lernen kann.

1 Tanja Reith ist Leiterin der Akademischen Prüfstelle Peking (APS). Sie erz?hlt von ihrem ersten Besuch in China, ihrem Alltag und darüber, dass man Chinesisch als Europ?er doch lernen kann. 1

Wie bist du eigentlich auf China gekommen?

Das war eher ein Zufall oder vielleicht auch keiner. Meine Tante hat von 1984-88 in Beijing gearbeitet, und während dieser Zeit habe ich sie zweimal besucht. Dadurch bin ich mit Beijing und der chinesischen Kultur in Kontakt gekommen. Sie hat damals im Wai Wen Ju, dem Verlag für fremdsprachige Literatur, gearbeitet.

Interessant! Das ist ja der Verlag, für den auch ich arbeite.

Ja, damals gab es auch noch die Beijing Rundschau auf deutsch und als gedrucktes Werk. Die hatten ausländische Experten, die als Lektoren gearbeitet haben. Und bei meinen ersten Besuchen konnte ich noch kein Wort Chinesisch. Es war eine total fremde Welt, die mich fasziniert hat.

Und seitdem hat es dich nicht mehr losgelassen.

Genau. Und über ein paar Umwege habe ich dann begonnen, Chinesisch zu lernen.

Haben dich denn nur deine Sprachprobleme motiviert? Man lernt doch nicht ohne Weiteres eine für Europäer so fremde Sprache.

Ich hatte damals in China auch neue Freunde kennen gelernt, mit denen ich auch später von Deutschland aus noch Kontakt hatte. Und ich wollte auch wissen, wie die Leute denken. Eine Sprache sagt ja viel aus über die Kultur und Gedankenwelten eines Landes. China war ja vor nicht allzu langer Zeit für den Westen nicht so leicht zugänglich.

Also: China, das geheimnisvolle Land?

Naja, das erste Mal in China war ich 1985, mit 13 Jahren, das zweite Mal mit 16 Jahren. In diesem Alter ist man doch sehr neugierig. Ich bin aber ganz ohne Erwartungen hergekommen, und musste erstaunt feststellen, dass ich in China quasi ein Analphabet bin. Und ich habe damals beschlossen, "hinter die Kulissen" zu schauen. Nach dem Abitur habe ich eine Fotoschule absolviert, danach war ich an der Uni Kassel immatrikuliert, wo ich regelmäßig an Chinesischkursen teilgenommen habe. Da habe ich gemerkt, dass man diese Sprache tatsächlich lernen kann – entgegen anfänglicher Zweifel.

Und das hat dich sogar veranlasst, in Berlin Sinologie zu studieren.

Ja, ich wollte die Sprache richtig erlernen, und nicht halb. An der Humboldt-Uni habe ich mit dem Propädeutikum, also einem Jahr Intensivsprachkurs begonnen, der täglich vormittags stattfand. Nachmittags habe ich im Fotostudio gearbeitet. Ich dachte, meine Chinesisch-Neugier damit befriedigen zu können. Aber danach habe ich dann richtig Sinologie studiert. Und nach dem Abschluss habe ich gedacht: Jetzt hast du die Sprache erlernt, also musst du auch nach China gehen und dort ein bisschen Arbeitserfahrung sammeln!

Erzähl doch mal!

Das war im Herbst 2003. Ich habe damals vier oder fünf Bewerbungen geschrieben und hatte dann nach den Vorstellungsgesprächen sogar zwei Angebote. Eines davon war die Akademische Prüfstelle Peking, in der ich heute als Leiterin arbeite.

Gab es 2003 Anfangsschwierigkeiten in China? Du kanntest das Land ja schon etwas.

Nein, während des Studiums war ich ja schon mal mit einem Stipendium ein Jahr lang in Chengdu gewesen. Ich kannte Beijing seit 1985, war seitdem einmal jährlich hier. Der Umstieg vom Studenten- ins Arbeitsleben war viel schwieriger! (Lacht)

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Quelle: german.china.org.cn

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