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24. 11. 2009 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Das wirft auch die Frage auf, wie China im Ausland vertreten werden soll.
Genau. Man muss sich nur einmal anschauen, wie das Konfuzius-Instituts das Land präsentiert. Die offizielle Kultur besteht noch immer vorwiegend aus Minderheiten-Ensembles, Kalligraphie- und Sprachkursen und solchen Dingen, die im Ausland nur wenige interessiert, aber Jugendliche schon gar nicht. Ich bin auch nicht mit allem einverstanden, was das Goethe-Institut in China zeigt. Aber es gibt hier wenigstens eine recht breite Palette. Ich denke, dass China noch eine Weile braucht, bis es erkennt, dass auch Rockmusik oder Undergroundkunst etwas ist, was gefördert werden sollte und dass die Kreativindustrie ein wichtiger Wirtschaftszweig ist. Aber das kann schneller kommen, als man denkt. In China geht alles sehr schnell.
China redet derzeit viel von Softpower. Wird Rockmusik überhaupt nicht gefördert?
Wenn eine chinesische Rockband ins Ausland will, bekommt sie keine finanzielle Hilfe. Dass in diesem Bereich nicht gefördert wird, zeigt sich auch bei der Berichterstattung in China. Als Joyside und Carsick Cars, zwei der bekanntesten Beijinger Bands, durch Europa tourten, war das groß in den europäischen Medien. In China wurde dies in den offiziellen Medien mit keinem Wort erwähnt. Das finde ich persönlich sehr schade.
Sie haben mit Fly Fast Conceptss ein eigenes Label, dass sich auf die Vermarktung von asiatischen Bands im deutschsprachigen Raum konzentriert. Haben diese Bands überhaupt eine Chance?
Ich denke, dass es für eine chinesische Band sogar leichter ist, sich in Deutschland zu positionieren als für eine deutsche. Das hängt nicht so sehr damit zusammen, dass diese Gruppen eine Art Exotenbonus haben, sondern auch damit, dass sie viel frischer und unverfangener mit der Musik umgehen. Wir müssen sehen, dass es moderne Rockmusik in China erst seit rund 20 Jahren gibt. Im Erlebnishorizont der Menschen kamen all diese westlichen Musiker wie Beatles oder Michael Jackson etwa gleichzeitig. Dadurch sind die chinesischen Musiker auch weniger durch den Ablauf der Musikgeschichte belastet. So kann eine Punkband in China problemlos bei einem Konzert ein paar Songs von den Rolling Stones spielen, was ja eigentlich eine total andere Stilrichtung ist. In Europa wäre so etwas schon fast ein kleiner Skandal. Außerdem leiden sie auch nicht so sehr am Zwang, Musik stets neu erfinden zu wollen.
Quelle: german.china.org.cn
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