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14. 12. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Popstar in China

Ein österreichischer Arzt will es nach 20 Jahren noch einmal wissen Exklusiv

von Oliver Zwahlen

Als Gerhard Staudinger vor 20 Jahren in China einen Abschluss in chinesischer Medizin machte, wurde er per Zufall zu einem kleinen Rockstar. Nun hat der gestandene Arzt nach langer Zeit seine alten Lieder doch noch auf einer CD festgehalten – und will es in China nochmals wissen.

Gerhard Staudingers Stimme ist nicht ohne Stolz, wenn er von seiner Zeit in China spricht. Als der junge Tiroler ins Reich der Mitte kam, wollte er sich ursprünglich nur in der chinesischen Medizin ausbilden lassen und die exotische Sprache lernen. Doch dann kam der Zufall. "Ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort", erinnerte sich Staudinger im Gespräch mit China.org.cn. Als er im Jahre 1990 nach China kam, gab es im Land kaum Ausländer. "An unserer Uni in Chengdu waren gerade einmal drei Laowais (Die Chinesen nennen die Ausländer Laowai.) eingeschrieben: Zwei Franzosen und ich." Als dann die lokale Fernsehstation einen Ausländer suchte, um in einer Sendung mitzumachen, war abzusehen, dass diese bei ihm landen würde. "So bekam ich schon zwei Monate nach meiner Ankunft Besuch vom chinesischen Fernsehen."

Danach ging alles Schlag auf Schlag. "Ich war grundsätzlich bereit, im Fernsehen aufzutreten, aber ich wollte in keine Quizshows. Ich schlug den Verantwortlichen vor, Musik vorzutragen." Staudinger nahm seine Gitarre und seinen Walkman und spielte ein Demoband ein, das den Zuständigen für das Programm gut gefiel. Ein paar Tage später war er auf Sendung mit seinen eigenen Liedern und einer Coverversion von Elton Johns "Sorry seems to be the hardest word" , sowie dem chinesischen Hit "Wode Weilai Bu Shi Meng". Das Programm wurde später auch auf anderen Sendern ausgestrahlt und Staudinger, der sich inzwischen Gary Laowai (Gary, der Ausländer) nannte, bekam auch von anderen Sendern Einladungen. Er schrieb nun weitere Songs in Chinesisch und landete nach acht Auftritten in einer Show, die 80 Millionen Zuschauer hatte. Im gleichen Sommer entstand auch eine 15-minütige Fernsehdoku über den singenden Ausländer. In dieser Zeit konnte Staudinger Kontakte zu wichtigen chinesischen Musikern knüpfen, mit denen er teilweise noch immer befreundet ist. So half er etwa Cui Jian, dem Vater des chinesischen Rocks, einige seiner bekannten Lieder ins Englische zu übersetzen, unter anderem den Song "Hua Fang Guniang", den er nun auf seiner CD veröffentlichte.

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Quelle: german.china.org.cn

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