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25. 01. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Globetrotterin

"In Yangshuo hat es uns besonders gut gefallen" Exklusiv

Schlagwörter: Yangshuo Hotel Guangxi Guilin Touristen Harmonie

Am Anfang hatte es Hudson vor allem mit den Angestellten nicht immer leicht. "Ein paar konnten nicht akzeptieren, dass wir die Dinge anders angingen als ihr früherer Chef", erzählt sie. Ohnehin sei es wegen der mangelnden Sprachkompetenz oft schwer zu verstehen, was alles hinter der Bühne abläuft. Einmal kündeten beispielsweise drei Angestellte gleichzeitig und ohne Vorwarnung ihre Stelle. "Sie wollten nicht sagen, wo das Problem liegt. Als ich versuchte, der Sache auf den Grund zu gehen, meinte eine: Du hast sowieso keine Ahnung, was hier vor sich geht." Für Hudson ist dieses Verschweigen der Probleme ein typisches Beispiel für das chinesische Bedürfnis, Harmonie zu wahren. "Auch wenn alle Beteiligten wissen, dass etwas nicht stimmt, akzeptieren die Menschen gerne kleine Lügen und Notlügen, um sich und den anderen das Gesicht zu wahren. Für mich mit meinem Schweizer Hintergrund ist das oft nur schwer zu akzeptieren." Aber nach der langen Zeit in China habe sie sich zumindest daran gewöhnt. "Und ich merke, dass auch bei mir das Bedürfnis nach Harmonie wächst."

Nadine Hudson mit ihrem Mann Michael und einem ihrer beiden Söhne im Gemeinschaftsraum des Hotels.

Das Hotel, das aus mehreren renovierten Bauernhäusern im lokalen Stil besteht, war zuvor von einem holländischen Besitzer geleitet worden. Doch dieser hatte sich nach ein paar Jahren nach etwas anderem umgesehen und deswegen die Hudsons als Manager eingestellt. "Wir sind mit dieser Form der Zusammenarbeit eigentlich ganz zufrieden. Wir sind froh, keine Fesseln haben." Die Arbeit sei wegen den oft außergewöhnlichen Gästen sehr faszinierend gewesen. "Wir hatten einmal einen Meeresbiologen, der seit Jahren alleine auf einer Insel in einer internationalen Forschungsstation sitzt und uns über sein Leben dort erzählte." Aber es gab unter den Gästen auch bekannte Schauspieler und Models. "Da das Hotel relativ klein ist, lernen wir die meisten Besucher auch persönlich kennen und können dabei helfen, die Leute miteinander zu vernetzen."

Obwohl das Hotel etwas ablegen in einem kleinen Dorf liegt, fühlte sich Hudson nie einsam oder alleine. "Das hängt natürlich mit den vielen Reisenden zusammen, die hierher kommen. Aber wir hatten auch eine recht gute Beziehung mit den Einheimischen und den Behörden, da der Eigentümer eine sehr gute Vorarbeit geleistet und einiges Guanxi aufgebaut hatte." Obwohl das Dorf eher ärmlich war, empfand Hudson die Leute als glücklicher als in anderen Ländern. "In der Schweiz geht es den Leuten zwar allgemein besser, aber trotzdem jammern sie oft." Das dörfliche Leben hat es Hudson besonders angetan: Sie plant nun, über ihre Erlebnisse im Dorf einen Krimi zu schreiben.

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Quelle: german.china.org.cn

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