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11. 04. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Landschaftsarchitektur

Formal in Deutschland, üppig in China Exklusiv

Schlagwörter: Landschaftsarchitektur Tsinghua Rehwaldt

Fachlich gesehen gebe es interessante kulturelle Unterschiede zwischen den Ländern: "Chinesen haben gegenüber Nadelbäumen zum Beispiel Vorbehalte, weil diese traditionell in Tempelanlagen und auf Friedhöfen verwendet werden. Man möchte sie also nicht in seinem Wohnumfeld. Darauf muss man in Deutschland keine Rücksicht nehmen. Es gibt selten Ressentiments gegen Baumarten." Auch seien in China die Landschaftsdesigns sehr üppig und mit hoher Dichte, in Deutschland stelle man eher formale Konzepte auf, die elegant und schlicht seien. "Chinesische Bauherren möchten gerne Abwechslung, mehr Pflanzen, mehr Farbe, mehr Bewegung. Die Landschaft soll auf Schritt und Tritt ein neues Erlebnis bieten."

Doch gerade die Tatsache, dass Architektur in China anders als in Deutschland funktioniert, hat sie vor fünf Jahren hierher gezogen. "Ich wollte eine andere Architekturkultur kennen lernen. Mich hat auch diese Schnelligkeit der Projekte angezogen. Ich habe mich gefragt, wie das funktionieren kann, dass Projekte, die in Deutschland mehrere Jahre brauchen, in China blitzschnell in die Höhe wachsen.

Zusammen mit einer Freundin packte Silbermann deshalb nach ihrem Architekturstudium ihre Koffer und zog kurzerhand nach Beijing. Innerhalb von drei Wochen hatte sie einen Job im Urban Planning & Design Institute der Universität Tsinghua. "Durch Networking habe ich bei einem Architekten-Brunch die verantwortliche Projektleiterin des Olympic Forest Parks kennen gelernt . Das Projekt ging gerade in die Vertiefungsphase, und die suchten dringend Leute."

Zusammen im Team mit 20 chinesischen und zwei deutschen Kollegen entwickelte sie dort Gebäude für den Olympic Forest Park. "Im Rückblick stelle ich fest, dass es eine ungeheuer wertvolle Erfahrung war, nach China zu kommen und zuerst in einer durch und durch chinesischen Institution zu arbeiten, um die Unternehmenskultur und auch Alltagskultur praktisch von innen zu studieren." Es gab viele Büroausflüge und Karaoke-Nächte.

"Wir sind oft zusammen Essen gegangen, das macht man ja in deutschen Büros nicht so. Vom Leben und den Träumen der Kollegen erfährt man auf diese Weise schon recht viel. Für die chinesischen Kollegen war es auch etwas ganz besonderes, mit Ausländern zusammen zu arbeiten." Diese Erfahrung helfe ihr noch heute bei der Beurteilung von Menschen und Situationen.

Doch auch in privater Hinsicht hat sich ihre Arbeit an der Universität Tsinghua gelohnt. Dort hat sie Chu Xiaobin, ihren künftigen Ehemann kennengelernt. Chu ist Lichtplaner. Zusammen wollen sie irgendwann noch einmal in einem anderen Land arbeiten. Doch das steht auf einem anderen Blatt.

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Quelle: german.china.org.cn

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