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08. 07. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Deutscher Schauspieler

"Es dauert lange, ein chinesisches Drehbuch zu studieren" Exklusiv

Schlagwörter: Volker Helfrich Schauspieler Dreharbeiten TV-Serien

von Kerstin Britta Henning, Beijing

Der deutsche Schauspieler Volker Helfrich ist ein gefragter TV-Star in China und wirkte bereits in zahlreichen Fernsehserien mit. Im Interview mit China.org spricht er über sein Leben in Beijing, chinesische Dreharbeiten und seine Zukunftspläne.

Volker Helfrich (r.) in einer Filmszene mit Schauspielkollegin Wang Qi

Volker Helfrich ist zurück aus Shenyang, wo er gerade die Dreharbeiten seiner neuesten Produktion beendet hat. Trotz einer anstrengenden Dreh-Woche mit vielen Nachtszenen erscheint er entspannt und geradezu erholt zum Interview. Seine leicht gebräunte Haut, das khakifarbene Hemd und die lässigen Shorts unterstreichen den Urlaubseindruck noch. "Natürlich waren die Dreharbeiten anstrengend, aber es macht mir einfach unglaublich viel Spaß" lacht Helfrich. "In meiner neuesten Serie spiele ich einen falschen Priester, der Waffen und Opium schmuggelt", also schon eine eher ungewöhnliche Rolle, erzählt er weiter. Helfrich wirkt darin in sieben von insgesamt 25 Episoden mit, die Produktion soll entweder über Weihnachten oder über das Frühlingsfest des nächsten Jahres ausgestrahlt werden. "Das Frühlingsfest ist praktisch die Prime-Time für chinesische TV-Serien", erklärt Helfrich. Wer über diesen Zeitraum "laufe", habe es geschafft im chinesischen Fernsehen. Volker Helfrich hat es mittlerweile geschafft.

Als er vor fünf Jahren nach China kam, erzählte der in Deutschland ausgebildete Schauspieler niemandem von seinem Schauspielvorhaben. "Da hätte man mich doch für völlig verrückt erklärt", lacht der heute 44-Jährige. Helfrich schlug sich zunächst als Model in der chinesischen Hauptstadt durch. Dann folgte die Teilnahme an chinesischen Fernseh-Castings. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten, bald flatterten die ersten Rollenangebote ins Haus. Vornehmlich handelt es sich dabei um schillernde Kostüm-Serien, die bei dem chinesischen Fernsehpublikum äußerst beliebt sind.

Chinesische TV-Serien – der Stoff, aus dem die Träume sind

Hierin spielt Helfrich "alles, was so anfällt". "Naja, wobei, alles stimmt so nicht. Einen Chinesen werde ich natürlich niemals spielen", schmunzelt er. Aber ansonsten ginge er durchaus als Amerikaner, Franzose, Italiener, Deutscher oder jegliche andere, westliche Nationalität durch. Die aufwendig produzierten Serien mit durchschnittlich 20-40 Folgen sind ein Renner in China. Oftmals verknüpfen sie historische Inhalte mit viel Gefühl. "Das ist schon ein Unterschied zu Deutschland", so Helfrich. In China werde mehr Wert gelegt auf emotionale und prunkvolle Inszenierungen. Auch wenn die Dreharbeiten dazu manchmal eher das Gegenteil vermuten ließen. "Die sind teilweise recht hart und entbehrungsreich". Man teile sich oftmals mit 80 bis 100 Leuten eine recht dürftige Suppenküche und lebe tage- oder wochenlang auf engstem Raum zusammen. Eine weitere Schwierigkeit bestehe darin, dass er sich sehr lange auf seine Rolle vorbereiten müsse, erklärt Helfrich. "Es dauert schon ziemlich lange, ein chinesisches Drehbuch zu studieren", so der Schauspieler. Dabei helfe ihm regelmäßig seine chinesische Freundin.

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Quelle: german.china.org.cn

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