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20. 02. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Eisklettern

"Es war bitterkalt in Harbin" Exklusiv

Schlagwörter: Ines Papert Eisklettern Harbin

von Johanna Stöckl, Harbin

Die Alpinistin und vierfache Eiskletter-Weltmeisterin Ines Papert reiste Anfang Januar nach Harbin, um dort beim Eisfestival ihr sportliches Können dort an den Eisskulpturen unter Beweis zu stellen.

Anfang Januar reiste die Alpinistin Ines Papert nach Harbin, einer Millionenstadt im hohen Norden Chinas. Dort findet seit 1985 jährlich das internationale Eis- und Schneefestival statt. Die viermalige Eiskletter-Weltmeisterin aus Bayerisch Gmain war die Attraktion schlechthin. Sie kletterte als erste Sportlerin überhaupt an den beeindruckenden Gebäuden aus Eis und brachte wunderschöne Bilder aus der Kälte mit.

Ines Papert beim Klettern an den Eiswänden

©Franz Walter |visualimpact.ch

Eisklettern in Harbin. Wie kam es zu diesem verrückten Vorhaben?

Vor einem Jahr rief mich eine befreundete Journalistin an. Sie hatte Bilder vom Eisfestival in Harbin gesehen und fragte mich, ob ich mir vorstellen könnte an diesen wunderschönen Gebäuden aus Eis zu klettern. Ich stimmte spontan zu.

Warum?

Als neugieriger und offener Mensch interessiere ich mich sehr für andere Kulturen. Die Vorstellung nach China zu reisen, um dort eine verwegene Idee umzusetzen, gefiel mir von Anfang an. Ich fand es außerdem reizvoll an diesen wunderschönen Skulpturen zu klettern. Dieses Projekt war keine extreme sportliche Herausforderung für mich, sondern eher ein künstlerisches, oder sagen wir besser, sportkulturelles Projekt. Als wir schließlich die ersten Emails an den Veranstalter richteten und erfuhren, dass es noch nie eine derartige Anfrage gab, machte das die Sache natürlich noch interessanter. Die Organisation allerdings war eine echte Herausforderung und durchaus vergleichbar mit den Vorbereitungen für eine Expedition.

Wie kam dein Projekt bei den Leuten vor Ort an?

Ich bin mit relativ geringen Erwartungen nach Harbin gefahren und wusste nicht genau, was da auf mich zukommt. Insofern war ich natürlich sehr glücklich über die positiven Reaktionen. Sowohl beim Veranstalter als auch den Festivalbesuchern kam meine Eiskletteraktion sehr gut an. Vor allem die Night-Sessions waren richtig gut besucht. Ich denke unser Projekt war für alle Beteiligten ein voller Erfolg.

War es schwierig bei derart tiefen Temperaturen zu klettern?

In der Tat, es war bitterkalt in Harbin. Tagsüber minus 20, nachts minus 30 Grad. An einem geschlossenen Eisfall wäre es viel zu gefährlich bei so tiefen Temperaturen zu klettern. Beim Setzen der Eisgeräte würden sofort große Spannungsrisse entstehen, sodass das Eis brechen würde. Hier in Harbin allerdings waren die Gebäude aus einzelnen Eisblöcken gebaut, ähnlich wie bei den ägyptischen Pyramiden. Das hat die Sache erleichtert. Vom Eis her war das Klettern also kein Problem. Wobei, das Setzen der Eisschrauben für die Sicherung war schwierig, denn das Eis war hart wie Beton. Natürlich waren meine Finger und Zehen innerhalb kürzester Zeit eiskalt und taub. Aber es gab genügend Möglichkeiten sich wieder aufzuwärmen. Insofern kam ich ganz gut mit der Kälte klar.

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Quelle: german.china.org.cn

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