Sie leiten ein Team von 26 Deutschen und Chinesen in China. Wie viele Deutsche und wie viele Chinesen sind es?

Außer mir gibt es keinen weiteren Deutschen. Alle anderen Mitarbeiter sind Chinesen.

Wie hoch ist die Mitarbeiterfluktuation in China und was tun Sie, um Ihre Mitarbeiter zu halten?

Eine im Vergleich zu Deutschland höhere Fluktuation und geringere Bindung an das Unternehmen sind in China normal. Schulungen und Teamevents müssen wir deshalb genau planen. Besonders stark ist die Fluktuation jedes Jahr im Januar und Februar, rund um das Chinesische Neujahr herum. Um Mitarbeiter zu halten, bieten wir ein angemessenes Gehalt und eine entsprechende Karriereplanung.

Sie sind Mitglied der Arbeitsgruppe IT und gewerbliche Schutz- und Urheberrechte der Europäischen Außenhandelskammer in China. Ist Ihr Unternehmen von Produktpiraterie betroffen? Wie schützen Sie sich davor?

Ja, das ist auch für uns ein Problem. Davor schützen kann man sich kaum, da die rechtliche Grundlage zwar vorhanden ist, aber die Ausführung bei jeder Provinzregierung liegt. Microsoft führt zum Beispiel regelmäßig Audits durch oder droht diese an, allerdings mit beschränktem Erfolg. Nur internationale Kunden beugen sich diesem Druck. Erfolgreich waren wir hauptsächlich durch eine gute Beratung beim Kunden und dem Hinweis auf große Sicherheitslücken durch den Einsatz illegaler Kopien.

Wie machen Sie Innovation in Ihrem Unternehmen?

Innovationen entstehen bei uns meist aus Projekten heraus und geben uns Anstöße, unsere Beratung zu verbessern. Ein Beispiel ist unsere SAM DNA, womit wir die Softwareinventur erheblich verkürzen und dadurch in einem Projekt die Kosten um die Hälfte reduzieren.

Wie wird sich die Zeit in China auf Ihre Karriere bei Comparex auswirken?

Ich wurde vor ein paar Tagen zum Manager Region West Comparex Deutschland befördert. Das heißt, ich kehre mit meiner Familie im Juni wieder nach Deutschland zurück.