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15. 09. 2014 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
von Elke Lütke-Entrup, aus Shanghai
Die 40-jährige Bauingenieurin Mai Dang-Goy, von 2011 bis 2014 Mitglied der Geschäftsführung der Dussmann Beteiligungs- und Managementgesellschaft in Berlin, wurde zum 1. August für die Weiterentwicklung von Dussmann China und den Aufbau neuer Geschäftsfelder nach Shanghai entsendet. Mit China.org.cn spricht sie über ihre Motivation zu diesem Schritt und ihre ersten Eindrücke von China.
China.org.cn: Frau Dang-Goy, Sie haben zwar laotische Wurzeln, leben aber seit ihrem sechsten Lebensjahr in Deutschland. Was treibt sie jetzt, nachdem Sie fast ihr ganzes Leben in Deutschland verbracht haben, ins Reich der Mitte?
Dang-Goy: In Laos bin ich geboren, aber meine Mutter ist Vietnamesin und mein Vater Chinese. Meine Großeltern sind zwischen 1920er und 1940er Jahren nach Laos geflüchtet. Später sind meine Eltern nach Deutschland ausgewandert. Die Familie meines Vaters stammt ursprünglich aus der südchinesischen Provinz Guangdong, ich habe sie dort aber nie besucht. Ich wollte schon immer nach China und freue mich sehr, dass mein Mann und ich nun hierher entsandt wurden.
Welches Bild hatten Sie von China, bevor Sie das erste Mal hingeflogen sind, und wie hat sich das Bild danach gewandelt?
Mein Bild von China war, dass die Menschen sehr erfolgsorientiert und lernwillig sind. Dieses Bild hat sich bei mir bis heute bestätigt.
Was sind Ihre beruflichen Aufgaben für die nächsten zwei Jahre?
Für den größten Unternehmensbereich der Dussmann Group, Dussmann Service, werde ich als Regionaldirektorin Asien die Gebiete Festlandchina, Hongkong und Vietnam verantworten. Dussmann Service bietet Leistungen des Integrierten Gebäudemanagements an. Daher gilt es, die Wurzeln zu festigen und die Geschäftsfelder auszubauen. Das Geschäftspotenzial in Asien ist immens hoch, vor allem in China.
Sehen Sie es mit diesen Aufgaben in China als Vorteil oder als Nachteil an, eine Frau zu sein?
In Deutschland falle ich als Frau und Asiatin in einer Männerdomäne auf. In China falle ich als Asiatin erst einmal nicht auf. Aber hier ist der Anteil von Frauen im Vorstand mit 3,9 Prozent höher als in Deutschland, wo es nur 1,2 Prozent sind. Das heißt, eine Frau in einer Führungsposition fällt nicht gleich auf und wird in der Geschäftswelt als "normal" angesehen. Das finde ich gut.
Inwiefern ist Ihnen die chinesische Kultur und Sprache vertraut?
Meine drei Geschwister und ich wurden zweisprachig Laotisch und Chinesisch erzogen. So hatte ich über die chinesische Sprache, die Verwandtschaft meines Vaters in Europa und meine Erziehung erste Erfahrungen mit der Kultur gesammelt. Als Kind wurde ich von meiner Mutter vor dem Besuch von Tanten und Onkeln unterwiesen, in welcher Reihenfolge ich welchen Onkel und welche Tante begrüßen musste. Dieses Denken in Rangordnungen und Hierarchien wird auch in der chinesischen Geschäftswelt stark gelebt, da es aus der konfuzianischen Lehre stammt.
Quelle: german.china.org.cn
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