Freilegung einer fünftausend Jahre alten „Pyramide“ in der Inneren Mongolei
Vor kurzem haben Archäologen in der Gemeinde Sijiazi im Banner (Kreis) Aohan im Autonomen Gebiet der Inneren Mongolei eine „Pyramide“, die über 5000 Jahre alt ist, freigelegt.

Diese „Pyramide“ liegt auf einem Hügel ein Kilometer nördlich der Gemeinde Sijiazi, sie sieht aus der Ferne wie eine hohe Terrasse aus, und in der Nähe sieht man, dass es sich um ein dreistöckiges, aus Stein gebautes und pagodenförmiges Bauwerk handelt. Der unterste Stock hat eine Länge von über 30 m und eine Breite von 15 m. Dieses Format verkleinert sich allmählich nach oben.

Der berühmte Archäologe Guo Dashun, ständiger Geschäftsführer des Archäologenvereins Chinas, leitete die Ausgrabung vor Ort. Er wies darauf hin: „Das ist die bisher am besten erhaltene ‘Pyramide` der ‘Kultur des Roten Berges`.“

An der obersten Stelle der „Pyramide“ wurde die Ruine von sieben Gräbern und eines Altars gefunden. In der Ruine sind viele zersplitterne Keramikscheiben verteilt, die mit einem Schriftzeichen „米” versehen sind. Die Archäologen sind der Meinung, dass dieses Schriftzeichen wohl mit dem astrologischen Verständnis der Menschen alter Zeit im Zusammenhang steht. In einem Grab sind noch eine Flöte aus Knochen und ein Ring aus Stein gefunden worden, in einem anderen Grab wurde eine Göttinnenstatue aus Stein in Menschengröße ausgegraben. Überraschend hat man an der Wand eines Grabes ein aus Stein gemeißeltes männliches Geschlechtsteil, das so lang wie eine Handfläche ist, und unter ihm noch eine kleine aus Stein gemeißelte Göttinnenstatue gefunden.

Herr Guo sagte, dass viele Ausgrabungsgegenstände zum ersten Mal freigelegt worden sind, und diese für die Erforschung der Bestattungs- und Opferriten in der „Kultur des Roten Bergs“, für die Erforschung der Sozialstruktur von damals und sogar für die Erforschung des Ursprungs der chinesischen Kultur von tiefer Bedeutung sind.

Die „Kultur des Roten Bergs“ ist die Kultur der Neusteinzeit im Norden Chinas. Sie ist 5000 bis 6000 Jahre alt und hauptsächlich in der Inneren Mongolei, Hebei und Jilin verbreitet gewesen. Der repräsentative Gegenstand ist der „Jadedrache“, der 1971 im Banner (Kreis) Wengniute in der Inneren Mongolei freigelegt wurde. Dieser seltene Gegenstand ist der wichtigste Ausgrabungsgegenstand für die Lösung des Rätsels des Drachensymbols in der chinesischen Kultur.

(CIIC/9. August 2001)