Islam in China (Teil 1): Ursprung |
Viele der Muslime, die im nordwestchinesischen Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang leben, pilgern zum Grab von Thabit Ibn Qays, einem alten islamischen Weisen. Das Grab liegt im westlichen Teil der Stadt Hami, rund 600 km östlich Urumqis, der Provinzhauptstadt Xinjiangs. Der unter der lokalen muslimischen Bevölkerung als "Geys' Mazars" bekannte alte islamische Missionar wird von einer zunehmenden Anzahl chinesischer Muslime, besonders in den Monaten Juni und Juli, verehrt. Das Grab ist eines der wenigen noch existierenden Gräber der unter Muslimen als "Gefährten des heiligen Propheten Mohammeds" bekannten islamischen Heiligen. Das Grab mißt von Ost nach West 22 Meter, von Nord nach Süd 12 Meter und ist 15 Meter hoch. Es besteht aus einer rechteckigen Grundfläche und einer runden Kuppel, die beide mit grünen glasierten Ziegeln versehen sind sowie Rundgängen mit hölzernen Säulen und aufwärtsgebogenen Dachvorsprüngen. Das Grabmal ist eine Kombination aus chinesischer und arabischer Architektur. Es wird angenommen, dass Qays 635 n. Chr. auf seiner Heimreise entlang der Seidenstraße nach Westen verstarb. Seine Anhänger beerdigten ihn im Xingxing Tal, östlich des heutigen Hami. Viele Jahre früher hatte Qays, gemeinsam mit anderen islamischen Missionaren, der Hauptstadt der Tang Dynastie (618-907), Chang'an (alter Name des heutigen Xi'an, der Hauptstadt der Provinz Shaanxi), einen historischen Besuch abgestattet. Die Missionare luden bei dieser Gelegenheit den Tang-Kaiser Taizong ein, den Islam anzunehmen. Der prominenteste der Missionare auf dieser Reise war Sa'ad ibn abi Waqqaas, ein Onkel des Proheten mütterlicherseits. Die Überreste des originalen Grabes wurden 1946 von Muslimen aus Hami umgelagert. Seit mehr als 1300 Jahren ist dieses Grab nun Zeuge der Verbreitung und Evolution von islamischer Kultur in China. (China.org.cn, 26. Mai 2003) |