Wie sich der Hong Kong-Film entwickelte

Trotz seiner relativ kleinen Größe ist Hong Kong immer noch einer der größten Filmproduzenten der Welt. Wegen seiner Mischung aus östlicher und westlicher Kultur wurde die Filmbranche dieser Region immer von wirtschaftlichen Faktoren bestimmt.

Im vergangenen Jahr bewahrte der Film "Internal Affairs" den Hong Konger Filmmarkt vor einem großen Verlust. Wegen seines Erfolgs sind die Filmemacher bereit, in diesem Jahr zwei Fortsetzungen zu drehen. Ähnliche Filme, wie "Color of the truth" oder "Heroic Duo" mit Leon Dai sind auch bereits in Produktion gegangen.

Imitate waren lange Zeit Tradition in der Hong Konger Filmbranche. Nachdem ein Film erfolgreich wurde, wurden viele Filme der gleichen Art in Massen produziert, bis die Zuschauer von diesem Genre die Nase voll hatten. Im folgenden werden vier Haupttrends der Hong Kong-Filme vorgestellt:

Trend 1: Feuergefechte

Repräsentative Regisseure: John Woo und Hark Tsui

1987 ist vermutlich das Jahr, das die meisten Liebhaber von Actionfilmen niemals vergessen werden. Grund dafür ist der Film "A better tomorrow". Angefeuert durch dessen großen Erfolg bauten beinahe alle Hong Konger Filmemacher brutale Feuergefechte in ihre Filme ein. Aber die schlechte Qualität der Imitate schadete diesem Genre. Die Glanzzeit endete mit der beruflichen Trennung von John Woo und Hark Tsui.

Repräsentative Filme: "A better tomorrow" und "The Killer"

Trend 2: Kungfu-Filme

Repräsentativer Regisseur: Hark Tsui

Anfang der 1990er begeisterte ein neuer Kampfkunststil die Kinobesucher, die sich an Actionfilmen mit Schwerpunkt auf Schießereien satt gesehen hatten. Unter den vielen Kungfu-Filmen sticht die "Huang Feihong"-Reihe von Hark Tsui hervor. Durch sie kam der neue Stil in den Mainstream der Hong Konger Filmindustrie. Doch auch in diesem Fall, konnte das Genre aufgrund von Imitaten und Wiederholungen nicht überleben.

Repräsentative Filme: "Huang Feihong" und "Fang Shiyu"

Trend 3: Spieler-Filme

Repräsentativer Regisseur: Wang Jing

Die Geburt der Spieler-Filme fällt in die Zeit der Entstehung der neuen Kungfu-Filme. Nach dem Film "God of gambler’s return", in dem Chou Yunfat den Hauptdarsteller ist, überfluteten weitere Filme dieses Genres den chinesischen Filmmarkt. Wegen seiner Popularität wurde auch dieses Genre kopiert, sogar in dem Ausmaß, dass große Schauspieler, wie Andy Lau und Stephen Chow in diesen Filmen mitspielten. Als die Zuschauer genug gesehen hatten, sahen auch diese Filme ihrem Ende entgegen.

Filme: "The Conmanr" und " God of gambler’s return "

Trend 4: Liebeskomödien

Repräsentativer Regisseur: Johnny Du

Nachdem sich das Publikum an brutalen Filmszenen sattgesehen hatte, begeisterten sich die Hong Konger Kinobesucher für Komödien. Ende der 1990er Jahre kam Johnny Du's "Needing you" gerade zur richtigen Zeit. Von da an hatten humoristische Liebeskomödien in Hong Kong großen Erfolg. Doch auch in diesem Fall tauchten viele Nachahmer auf und den romantischen Affären war ein tragisches Ende beschieden. Das Publikum konnte diese zuckersüßen Liebesgeschichten nicht mehr ertragen.

Repräsentative Filme: "Fly me to Polaris“ und "Love on a Diet"

Das Publikum wisse nicht, was es wirklich wolle. Daher müssten die Filmmacher den Zuschauern sagen, was ihnen gefällt. Nach der Meinung von Zhao Baogang, Regisseur auf dem chinesischen Festland, sollte den Pionieren des jeweiligen Genres und nicht etwa den Imitatoren die Ehre gebühren.

Laut dem Hong Konger Schauspieler Eric Tsang, habe sich dieses Phänomen seit 30 Jahren gehalten. Modeerscheinungen tauchten alle fünf bis zehn Jahre auf. Jahrelang hätten die Produktionsfirmen den Filmmarkt dominiert. Sie hätten Geld für den Kauf von Filmen ausgegeben und dann Produzenten eingestellt, um die Marktentwicklung zu kontrollieren. Sie wollten, dass ihre Produzenten einen Film in kurzer Zeit zu einem großen Erfolg machen. Deshalb seien viele Filmmacher an den beliebtesten Stilrichtungen der Zeit interessiert.

(cctv.com/Übersetzt von China.org.cn, 25. August 2003)