Steuererhöhung belastet Aktien von Immobilienunternehmen

Nachdem die Regierung eine Wertzuwachsteuer auf Grundvermögen angekündigt hat, sind die Aktien chinesischer Immobilienunternehmen am Mittwoch gefallen. Die Steuer soll ab dem kommenden Monat erhoben werden.

Die Aktien von Vanke, dem größten börsennotierten Immobilienunternehmen in China, fielen um 10 Prozent auf 17,28 Yuan, die Aktien des größten staatseigenen Immobilienunternehmens, Poly Real Estate, fielen ebenfalls um fast 10 Prozent auf 52,03 Yuan.

Der Leitindex der Shanghaier Börse, der Shanghai Stock Exchange Composite Index schloss bei 2778,9 Punkten, 42,12 Punkte unter dem Schlusstand des Vortages.

Am Hong Konger Aktienmarkt fielen die Aktien der Shanghaier Unternehmen Shui On Land und China Overseas Land um 5,8 Prozent, Shimao Property verlor 5 Prozent und Greentown China 7,14 Prozent.

"Die Steueränderungen werden die Gewinnspannen der Unternehmen verringern", sagt Charles Zhang, ein Analyst bei Colliers International Property Services Shanghai.

Mit den Maßnahmen will die Regierung verhindern, dass Immobilienunternehmen von der Hortung von Land profitieren. Die Regierung will ein System einführen, in dem Marktbewertungen für Land verwendet werden, um die Steuer für Kapitalgewinne durch Bauprojekte zu bestimmen. Die Steuerraten werden zwischen 30 und 60 Prozent liegen.

Das Staatliche Hauptsteueramt hat auf seiner Internetseite eine Bekanntmachung veröffentlicht, in der es die Unternehmen informiert, dass die Steuer ab dem 1. Februar erhoben wird.

Die Steuer war zwar 1993 erstmals eingeführt worden, wurde aber nie offiziell eingetrieben. Sie gilt als eine weitere Maßnahme bei dem Versuch der Regierung, den überhitzten Immobilienmarkt in den Griff zu bekommen.

Die steigenden Immobilienpreise haben dazu geführt, dass viele Unternehmen Bauland aufgespart und Bauprojekte in der Hoffnung hinausgezögert haben, durch die Preissteigerungen für Land höhere Gewinne machen zu können.

Dies hat in den Großstädten zu einem starken Anstieg der Immobilienpreise in die Höhe geführt.

Nach einem von der Webseite Sina.com und dem New Real Estate Magazine veröffentlichten Bericht, sind die Immobilienpreise in Beijing in den letzten drei Jahren um 42 Prozent gestiegen. Der durchschnittliche Immobilienpreis in 70 chinesischen wichtigen Städten ist bis November im Jahresvergleich um 5,2 Prozent gestiegen.

"Die Steuer signalisiert den Willen der Regierung, den Immobilienmarkt zu regulieren", meint Zhang Qi, ein forscher am Institut für Wirtschaft und Ressourcenmanagement bei der Beijing Normal University.

(China.org.cn, China Daily, 19. Januar 2007)