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25. 02. 2009 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
In Paris wird heute bei Christie's die private Sammlung von Yves Saint Laurent versteigert. Chinesische Anwälte konnten die Versteigerung von zwei Bronzefiguren aus dem geplünderten alten Beijinger Sommerpalast nicht stoppen.
Heute wird in Paris die private Sammlung von Yves Saint Laurent durch das britische Auktionshaus Christie's versteigert. Es ist den chinesischen Anwälten nicht gelungen, die Auktion der Tierkopf-Bronzestatuen aus dem alten Sommerpalast in Beijing zu stoppen. Pierre Bergé von Christie's sagte: "Ich gebe sie den Chinesen gerne umsonst zurück, wenn sie dafür die Menschenrechte einführen."
"Es ist aberwitzig, unter dem Vorwand der Menschenrechte die kulturellen Rechte des chinesischen Volkes zu verletzen", sagte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Ma Zhaoxu am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Beijing.
Ma Zhaoxu fügte hinzu, in der jüngeren Vergangenheit hätten verschiedene westliche Staaten in Kriegen zahlreiche Kulturgegenstände aus China, insbesondere aus dem Alten Sommerpalast, gestohlen und Kultureinrichtungen geplündert. All diese Kulturschätze müssten an China zurückgegeben werden. Eine Versteigerung von gestohlenen Kulturgegenständen aus dem Alten Sommerpalast laufe dem Geist gültiger internationaler Konventionen zuwider. Zudem würden dadurch die kulturellen Rechte und Gefühle des chinesischen Volkes verletzt.
China wird nicht kaufen. "Die Auktion ist natürlich legal. Aber alle wissen, dass die Figuren bei der Plünderung des Sommerpalastes im Zweiten Opiumkrieg 1860 durch französische und britische Truppen erbeutet wurden. Wenn diese Figuren versteigert werden, entspricht das einem Verkauf von Diebesgut," sagte Xie Chensheng, Ehrenvorsitzender des chinesischen Vereins für Kulturschätze.
Auch das staatliche Hauptamt für das Kulturerbe Chinas hatte zuvor erklärt, dass die Versteigerung der zwei gestohlenen Kunstgegenstände bei Christie's nicht akzeptabel sei. China werde nicht versuchen, sie zurückzukaufen. Ein Sprecher des Amtes vertritt dagegen die Position, mit "chinesischem Budget" die "eigenen Sachen von China" zurückzukaufen. Im letzen November hat das Amt noch allen staatseigenen Museen verboten, gestohlene und illegal exportierte Kulturgegenstände zurückzukaufen.
Komplott von Händlern? Gong Liang, Direktor des Nanjinger Museums, hält die ganze Sache für einen Komplott einiger internationaler Händler. "Sie nutzen den Patriotismus der Chinesen und treiben damit die Angebote in die Höhe, um Geld zu machen. Außerdem haben die zwei Bronzefiguren nur einen historischen Wert. Berücksichtigt man ihren kulturellen Wert und die Marktpreise, sind sie eigentlich nicht so viel wert." Xie Chensheng meint auch, diese Figuren seien Teile eines Baues und damit keine Kulturgegenstände ersten Ranges.
Die Bronzefigur Rindkopf kostete im Jahr 2000 nur 7 Millionen Hongkong-Dollar (706.700 Euro), aber der Wert der beiden Hasen- und Rattenköpfe wird nun auf acht bis zehn Millionen Euro geschätzt. Wu Shu, ein Forscher für historisches Kulturgut ist der Meinung, das Ereignis werd von einem internationalen Konsortium heimlich betrieben. Die Auktion sei ihre letzte Chance, da später ein Preisrutsch zu erwarten sei.
China protestiert gegen Versteigerung von Kriegsbeute im Nachlass von Yves Saint Laurent
Auch der berühmte französische Schriftsteller Victor Hugo hat im Jahr 1861 über den Diebstahl der Statuen geschrieben und eine Rückgabe an China gefordert: "Eines Tages sind zwei Banditen in den Sommerpalast eingedrungen. Der eine plünderte, der andere legte Feuer. Manchmal ist der Sieg ein Dieb, wie es scheint...Was man dem Parthenon angetan hatte, das hat man auch dem Sommerpalast angetan, nur vollständiger und besser, sodass nichts geblieben ist...Wir Europäer sind die Zivilisierten, und für uns sind die Chinesen die Barbaren. Hier sieht man nun, was die Zivilisation der Barbarei angetan hat... Vor der Geschichte wird der eine der beiden Banditen Frankreich heißen, der andere England... Ich hoffe, dass der Tag kommen wird, wo das bereite und gereinigte Frankreich dem Beraubten China die Beute zurückgeben wird."
China verlangt kaiserliche Schätze zurück
China verlangt geplünderte kaiserliche Bronzeskulpturen zurück, die in Kürze in Paris versteigert werden sollen. Die Skulpturen verschwanden im Jahr 1860 bei Plünderungen der französischen und britischen Streitkräfte im Zweiten Opium-Krieg.
Christie's-Auktion geraubter chinesischer Kunstgegenstände soll verhindert werden
81 chinesische Rechtsanwälte wollen die Versteigerung von zwei bronzenen Tierköpfen, die zu einer Tierkreiszeichen-Wasseruhr im Sommerpalast von Kaiser Qianlong gehörten, verhindern. Die Kunstgegenstände wurden während des Zweiten Opiumkriegs von den britisch-französischen Truppen geraubt.
Quelle: german.china.org.cn
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