Massenorganisationen 

Massenorganisationen sind ein wichtiger Bestandteil der gegenwärtigen Politik Chinas. Es gibt 2000 nationale Massenorganisationen, darunter etwa 200, die Geldzuweisungen der Staatsfinanzen erhalten und im staatlichen Stellenplan stehen. Unter diesen 200 Organisationen erfreuen sich der Gesamtchinesische Gewerkschaftsbund, der Kommunistische Jugendverband und der Gesamtchinesische Frauenverband eines speziellen politischen Status und haben weite Einflüsse auf die Gesellschaft. Außerdem gibt es noch einige andere Organisationen, die zwar geringeren Einfluss als den der obengenannten drei Organisationen haben, jedoch auch besonders wichtig sind. Sie umfassen u. a. die Gesamtchinesische Vereinigung der Industriellen und Kaufleute, den Gesamtchinesischen Bund der Literatur- und Kunstschaffenden, die Chinesische Gesellschaft für Wissenschaft und Technik, die Gesamtchinesische Vereinigung der Heimgekehrten Auslandschinesen, die Gesellschaft des Chinesischen Volkes für Freundschaft mit dem Ausland, die Chinesische Gesellschaft für die Förderung des Außenhandels, die Chinesische Vereinigung der Behinderten, die Gesamtchinesische Journalistenvereinigung, das Chinesische Rote Kreuz, die Gesamtchinesische Vereinigung der Taiwanesischen Landsleute, die Soong-Ching-Ling-Stiftung, das Institut des Chinesischen Volkes für Auswärtige Angelegenheiten, der Absolventenverband der Whampoa-Militärakademie, den Verband der vom Westen heimgekehrten Studenten, den Chinesischen Schriftstellerverband, die Chinesische Gesetzgesellschaft und die Chinesische Forschungsgesellschaft für Ideologische und Politische Arbeit für Arbeiter. Obwohl sie Nichtregierungsorganisationen sind, üben sie jedoch in großem Grad administrative Funktionen aus.

Wichtige Massenorganisationen

Der Gesamtchinesische Gewerkschaftsbund

Der Gesamtchinesische Gewerkschaftsbund, grgründet am 1. Mai 1925, ist ein Führungsorgan für die örtlichen Gewerkschaften und Branchengewerkschaften. Seine Hauptfunktionen sind: Der Schutz der legitimen Rechte und Interessen sowie der demokratischen Rechte der Arbeiter und Angestellten, die Mobilisierung und Organisation der Arbeiter und Angestellten zur Teilnahme an dem Aufbau und der Reform, die Erfüllung der Aufgaben der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung, die Teilnahme am demokratischen Management von Unternehmen und die Erziehung der Arbeiter und Angestellten im Sinne der unablässigen Erhöhung des ideologisch moralischen und des wissenschaftlich-technischen Niveaus. Ende September 2004 hatte der Gesamtchinesische Gewerkschaftsbund 136,95 Mio. Mitglieder. Der jetzige Vorsitzende seines Exekutivkomitees ist Wang Zhaoguo.

Der Kommunistische Jugendverband Chinas

Der Kommunistische Jugendverband, gegründet im Mai 1922, ist eine Massenorganisation von fortschrittlichen jungen Leuten unter Führung der KP Chinas. Die Hauptaufgaben des Kommunistischen Jugendverbandes Chinas in dieser Periode sind: sich mit den breiten Massen der jungen Leute zusammenzuschließen und ihnen zu helfen, sich in der Praxis des Aufbaus eines Sozialismus chinesischer Prägung, mit dem wirtschaftlichen Aufbau als Zentrum, zu Nachfolgern, die ein hohes Ideal, eine gute Moral und ein hohes kulturelles Niveau haben und die Disziplin einhalten, zu entwickeln.

Ende 2003 hatte der Kommunistische Jugendverband insgesamt 71,07 Mio. Mitglieder, die im Alter von 14 bis 28 Jahren waren. Zhou Qiang ist Erster Sekretär des Sekretariats seines ZK.

Der Gesamtchinesische Frauenverband

Der Gesamtchinesische Frauenverband, gegründet im Jahr 1949, gilt als Brücke und Bindeglied zwischen der KP Chinas und der Regierung einerseits und der Frauen andererseits. Er stellt eine der Hauptstützen der Staatsmacht dar. Die Hauptfunktionen des Gesamtchinesischen Frauenverbandes sind, die Interessen der Frauen zu vertreten und zu schützen und die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau zu fördern. Die Vorsitzende seines Exekutivkomitees ist Gu Xiulian.

Die Gesamtchinesische Vereinigung der Industriellen und Kaufleute

Die Gesamtchinesische Vereinigung der Industriellen und Kaufleute, auch die Volkshandelskammer genannt, gegründet im November 1953, ist eine Massenorganisation und ein inoffizieller Handelsverein unter Führung der KP Chinas. Sie gilt als Brücke und Bindeglied zwischen der KP Chinas einerseits und den Persönlichkeiten der Privatwirtschaft andererseits. Sie hilft der Regierung bei der Verwaltung der Privatwirtschaft. Die Gesamtchinesische Vereinigung der Industriellen und Kaufleute hat 1,64 Mio. Mitglieder. Der jetzige Vorsitzender ihres Exekutivkomitees ist Huang Mengfu.

Der Gesamtchinesische Bund der Literatur- und Kunstschaffenden

Der Gesamtchinesische Bund der Literatur- und Kunstschaffenden, gegründet im März 1949, ist eine Organisation, die sich aus den Bünden der Literatur- und Kunstschaffenden der Provinzen, autonomen Gebiete und regierungsunmittelbaren Städte und den Bünden der Literatur- und Kunstschaffenden in Unternehmen zusammensetzt. Sein jetziger Vorsitzender ist Zhou Weishi.

Die Chinesische Gesellschaft für Wissenschaft und Technik

Die Chinesische Gesellschaft für Wissenschaft und Technik, gegründet im Jahr 1958, ist eine Massenorganisation von Wissenschaftlern und Technikern Chinas. Ihr Ziel ist, die blühende Entwicklung der Wissenschaft und Technik voranzutreiben und die Verbreitung wissenschaftlicher und technologischer Kenntnisse zu fördern. Sie gilt als Brücke und Bindeglied zwischen der KP Chinas und der Regierung einerseits und den Wissenschaftlern und Technikern andererseits. Sie stellt eine wichtige Kraft für die Förderung der wissenschaftlich-technischen Entwicklung des Landes dar. Es gibt landesweit 167 wissenschaftlich-technische Verbände mit 4,3 Mio. Mitgliedern. Ihr jetziger Vorsitzender ist Zhou Guangzhao.

Die Gesamtchinesische Vereinigung der Heimgekehrten Auslandschinesen

Die Gesamtchinesische Vereinigung der Heimgekehrten Auslandschinesen, gegründet am 12. Oktober 1956, ist eine Massenorganisation unter Führung der KP Chinas, die sich aus heimgekehrten Auslandschinesen und ihren Familienangehörigen zusammensetzt. Ihr jetztiger Vorsitzender ist Lin Zhaoshu.

Die Gesellschaft des Chinesischen Volkes für Freundschaft mit dem Ausland

Die Gesellschaft des Chinesischen Volkes für Freundschaft mit dem Ausland, gegründet am 3. Mai 1954 in Beijing, ist eine nationale Nichtregierungsorganisation für Volksdemokratie. Sie beschäftigt sich mit der Verstärkung des Verständnisses und der Freundschaft zwischen dem chinesischen Volk und den Völkern der anderen Länder der Welt, der Förderung gegenseitigen Austausches und der Kooperation in den Bereichen Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur, Wissenschaft und Bildung und der Erhaltung des Weltfriedens. Chen Haosu ist ihr Präsident.

Die Chinesische Gesellschaft für die Förderung des Außenhandels

Die Chinesische Gesellschaft für die Förderung des Außenhandels, gegründet im Jahr 1952, setzt sich aus prominenten Persönlichkeiten in den Wirtschafts- und Handelskreisen, Unternehmen und Organisationen zusammen. Sie hat 18 Branchenfilialen mit 70 000 Mitgliedsunternehmen, 600 lokale Zweigstellen und 16 Niederlassungen im Ausland. Nach der Genehmigung der chinesischen Regierung gründete die Chinesische Gesellschaft für die Förderung des Außenhandels im Juni 1988 die Chinesische Außenhandelskammer. Ihr jetziger Präsident ist Wan Jifei.

Die Chinesische Vereinigung der Behinderten

Die Chinesische Vereinigung der Behinderten, gegründet im November 1983, setzt sich aus den Behinderten und denjenigen Menschen, die für Behinderte arbeiten, zusammen. Ihre Hauptfunktionen sind: gemeinsame Interessen der Behinderten zu vertreten und ihre legitimen Rechte und Interessen zu schützen; alle Behinderten zu vereinigen und ihnen Dienstleistungen anzubieten; und im Auftrag der Regierung die Sache der Behinderten zu verwalten und zu entwickeln. Ihr jetziger Vorsitzender ist Deng Pufang.

Die Gesamtchinesische Journalistenvereinigung

Die Gesamtchinesische Journalistenvereinigung, gegründet im Jahr 1931, widmet sich der Vereinigung von Journalisten aller ethnischer Gruppen des Landes, der Intensivierung des Aufbaus des journalistischen Kontingents, dem Schutz der legitimen Rechte und Interessen von Journalisten, dem Vorantreiben der Pressereform, der Bereicherung und Entwicklung der sozialistischen journalistischen Sache und der Förderung des internationalen Austausches. Ihr jetziger Vorsitzender ist Shao Huaze.

Das Chinesische Rote Kreuz

Das Chinesische Rote Kreuz, gegründet im Jahr 1907, beschäftigt sich mit dem Schutz der Gesundheit und des Lebens des Volkes, der Entfaltung der Humanität und der Förderung des Friedens und Fortschritts. Es hat zur Zeit mehr als 70 000 Basiszellen und mehr als 20 Mio. Mitglieder. Peng Peiyun ist seine jetzige Vorsitzende.

Die Gesamtchinesische Vereinigung der Taiwanesischen Landsleute

Die Gesamtchinesische Vereinigung der Taiwanesischen Landsleute, gegründet am 27. Dezember 1981 in Beijng, ist eine patriotische Organisation der tanwanesischen Landsleute auf dem chinesischen Festland. Ihr jetziger Vorsitzender ist Liang Guoyang.

Die Soong-Ching-Ling-Stiftung

Die Soong-Ching-Ling-Stiftung wurde am 29. Mai 1982 in Beijing gegründet. Ihr Ziel ist, Unternehmungen für die jungen Leute in den Bereichen Kultur, Bildung, Wissenschaft und Wohlfahrt, für die Soong Ching Ling, Frau des Herrn Sun Yat-sen, ihr ganzes Leben lang gekämpft hatte, fortzusetzen, die Gesundheit und den gesunden Fortschritt von Kindern zu fördern, die internationale Freundschaft zu vertiefen, den Weltfrieden zu erhalten und nach der Wiedervereinigung Chinas zu streben. Sie hat momentan vier Unterstiftungen in Chinas Shanghai, Japan, Kanada and den USA. Ihr jetziger Vorsitzender ist Hu Qili.

Das Institut des Chinesischen Volkes für Auswärtige Angelegenheiten

Das Institut des Chinesischen Volkes für Auswärtige Angelegenheiten, gegründet am 15. Dezember 1949, übt die folgenden Funktionen aus, Austausch und Verbindungen mit ausländischen Politikern und prominenten Persönlichkeiten sowie Institutionen und Gelehrten für Studien internationaler Angelegenheiten aufzunehmen. Es organisiert und beteiligt sich zudem an bilateralen und multilateralen akademischen Aktivitäten, in denen Meinungen über internationale Angelegenheiten ausgetauscht werden, um so das gegenseitige Verständnis und die Kooperation zwischen dem chinesischen Volk und den Völkern der anderen Länder der Welt zu fördern. Sein jetziger Präsident ist Lu Qiutian.

Der Absolventenverband der Whampoa-Militärakademie

Der Absolventenverband der Whampoa-Militärakademie, gegründet am 16. Juni 1984, ist eine patriotische Organisation. Die Mitgliedschaft des Absolventenverbandes der Whampoa-Militärakademie, Chinas erster Militärinstitution, ist für alle Generationen ihrer Absolventen und die ihrer Filialen, ungeachtet auf dem Festland oder auf Taiwan, offen. Das Ziel dieses Verbandes ist: den Whompoa-Geist der ,,Patriotismus und Revolution“ zu entfalten, Whampoas Studenten zu vereinigen, die Wiedervereinigung des Mutterlandes zu fördern und für die Wiederbelegung Chinas zu kämpfen. Li Yunchang ist sein jetziger Vorstandsvorsitzende. ,,Whampoa“ ist eine inhaltreiche Zeitschrift dieses Verbandes.

Der Verband der vom Westen heimgekehrten Studenten

Der Verband der vom Westen heimgekehrten Studenten, gegründet im Oktober 1913, widmet sich der Pflegung der patriotischen Tradition, der Vereinigung der von Europa und Amerika heimgekehrten Studenten, der Aufnahme der Verbindungen mit überseeischen Studenten und ihren Verwandten, dem Austausch von Erfahrungen und den gemeinsamen Bemühungen um die Wiederbelebung Chinas und die Wiedervereinigung des Mutterlandes. Sein jetziger Vorstandsvorsitzender ist Han Qide.