Kulturschaffende am Langen Marsch

Xiao Hua, Liao Chengzhi, Lu Dingyi, Feng Xuefeng, Cheng Fangwu, Li Bozhao, Huang Zhen, Shu Tong. Diese Kulturschaffenden werden nie vergessen.

Der Bildband "Bilder am Langen Marsch" von Huang Zhen

Huang Zhen wurde am 8. Januar 1909 als Sohn eines Bauern in Tongcheng in der Provinz Anhui geboren. Zwischen 1925 und 1927 studierte er an der Hochschule für Bildende Künstler und an der Xinhua-Kunstuniversität in Shanghai. Im Dezember 1931 schloss er sich der Roten Armee an. Sein großes Ölgemälde "Den Angriff der Feinde zurückschlagen", gemalt zur Feier des zweiten nationalen Kongresses des chinesischen Sowjets, wurde von Mao Zedong gelobt.

In seinem künstlerischen Schaffen war Huang Zhen bedachtsam und umsichtig. Helden und Legenden, das bewegende Kampfleben und die schöne Landschaft auf dem Langen Marsch waren seine Themen. Er erinnerte sich später oft daran: "Damals malte ich alles, was bei mir einen tiefen Eindruck hinterließ oder mich berührte. All diese Gemälde trug ich in meiner Tasche. Ich habe auf dem Langen Marsch ungefähr 500 Gemälde gemalt. Davon sind heute nur noch 24 übriggeblieben." Diese 24 Gemälde wurden in dem Bildband "Bilder am Langen Marsch" veröffentlicht.

Aufgrund der Kämpfe und der anstrengenden Wanderung auf dem Langen Marsch waren nicht nur die Bedingungen für das Malen schwierig, sondern auch die Aufbewahrung der Gemälde. Huang hattte die Gemälde in einer Stofftasche getragen. Im Regen wurde die Tasche nass und an der Sonne trocknete sie wieder, genauso wie die Gemälde in der Tasche. Deswegen wurden die Gemälde verwischt und das Papier zerknittert. Sein Kamerad Wang Youping schenkte ihm eines Tages eine Ledertasche, so konnte er seine Gemälde geschützt vor Nässe und Sonne aufbewahren.

Wang erzählte, dass zwei Gemälde von Huang einen tiefen Eindruck bei ihm hinterlassen haben. Eines davon stellte Mao Zedong dar, der auf einem weißen Pferd reitet. Das andere zeigt Mao, wie er, während er einen Vortrag hält, Fäden aus seiner Winterbekleidung zieht. Huang erzählte Wang: "Als Protokollant auf einer Konferenz sah ich oft, dass Mao beim Reden an mir vorbei kam und Fäden aus seiner Winterbekleidung zog. Ich fand das sehr interessant. Nach der Konferenz habe ich dieses Bild gemalt." Leider sind diese beiden Gemälde seit langem verloren.

Die überlieferten 24 Gemälde sind schließlich 1938 beim Schriftsteller A Ying gelandet, nachdem sie von einem zu anderen weitergegeben worden waren. Er veröffentlichte sie in einem Bildband mit dem Titel "Bilder am Langen Marsch". Damals wusste niemand, wer der Maler war. Daher wurde dieser Bildband nicht unter dem Namen Huang Zhen veröffentlicht.

Erst im Jahr 1961, als der Volkskunstverlag Chinas diesen Bildband neu auflegte und Huang die Originalauflage prüfen ließ, erinnerte sich Huang daran, dass diese Bilder während des Langen Marsches von ihm gemalt worden waren. Es war ihm selbst unerklärlich, dass er zuvor schon mehrmals diesen Bildband gesehen, und nicht bemerkt hatte, dass es seine eigenen Gemälde waren. Dieser Bildband wurde seither unter dem Titel "Bilder am Langen Marsch" viermal neu aufgelegt. Er wurde auch auf Englisch, Französisch und Japanisch veröffentlicht.

Am 10. September 1989 starb Huang in Beijing.

Gesangs- und Tanzstar Li Bozhao auf dem Langen Marsch

Li Bozhao wurde am 20. März 1911 in der südchinesischen Stadt Chongqing geboren.

Als eine der 32 Soldatinnen auf dem Langen Marsch war Li ein bekannter Gesangs- und Tanzstar in der Roten Armee. Während des Langen Marsches besuchten sie und ihre Gruppe die Soldaten, und unterhielten sie mit Gesangs-, Tanz- und Schauspielaufführungen. Zur Feier des ersten nationalen Kongresses des chinesischen Sowjets im November 1931 wurde das Drama "Bauernsklave" nach dem Roman "Onkel Toms Hütte", bearbeitet von Li, aufgeführt. Die Kulturprogramme, die von Li zusammengestellt wurden, waren sehr beliebt bei den Soldaten und der lokalen Bevölkerung. Sie wurde daher als "Roter Gesangs- und Tanzstar" bezeichnet.

Nach der Gründung der Volksrepublik China beschäftigte Li sich neben ihrer Arbeit in ihrem künstlerischen Schaffen weiter mit dem Thema "Der Lange Marsch". Zusammen mit dem Dramatiker Yu Cun und dem Komponisten He Lüting verfasste Li die Opfer "Der Lange Marsch". Später schrieb sie das Drama "Nach Norden", die Oper "Die Rote Armee hat keine Angst vor dem langen Marsch" und den Erinnerungstext "Dreimal durch die Wiese". Im Jahr 1985 ehrte Guo Huaruo Li in einem Nachruf und lobte sie für ihre Arbeit auf dem Langen Marsch. Li starb am 17. April 1985 in Beijing.

Shu Tong – der "Rote Kalligraf" auf dem Pferd

Shu Tong wurde am 25. November 1905 als Sohn eines Bauern in Dongxiang in der Provinz Jiangxi geboren. 1926 trat er im gleichen Jahr in die Kommunistische Partei Chinas (KP Chinas) ein. Im Oktober 1934 begab er sich mit der Roten Armee auf den Langen Marsch. Als Funktionär für Öffentlichkeitsarbeit brachte Shu auf dem Langen Marsch den Soldaten viele Freude.

Der Pädagoge Kuang Yaming erinnerte sich daran: "Es ist bewundernswert, wie intensiv sich Shu Tong der Kalligrafie widmete, und wie er mit Hilfe der schönen Kalligrafie politische Ideen der KP Chinas verbreitete. " Er kann sich noch deutlich daran erinnern, dass Papier und Tusche damals aufgrund der schwierigen Bedingungen am Langen Marsch ziemlich schwer zu finden waren. Shu schrieb mit Holzkohle, Topfruß und Kalkmilch Losungen auf Wände, Holzplatten und große Steine und machte aus großen und kleinen Papierbögen in verschiedenen Farben Banner und Flugblätter.

Shu vergaß jedoch nicht, auf dem Langen Marsch auch seine Kalligrafie zu verbessern, trotz der schwierigen und anstrengenden Kampfumgebung. Er sagte oft: "Während der Kämpfe hatte ich weder Zeit noch die geeigneten Bedingungen, Kalligrafie zu üben. Ich habe aber eine Gewohnheit: sobald ich etwas Zeit habe, schreibe ich mit den Fingern auf der Erde oder in der Luft. Auch auf dem Pferd vergaß ich nicht, Kalligrafie zu üben." Seine Beharrlichkeit berührte viele Leute und Shu wurde "Kalligraf auf dem Pferd" genannt. Die Soldaten der Roten Armee sagten damals, dass die Kalligrafie von Shu Tong zusammen mit den "Kleinen Liedern auf dem Langen Marsch" von Lu Dingyi, den Gemälden von Huang Zhen, dem Gesang und Tanz von Li Bozhao und den Holzschnitten von Liao Chengzhi die kulturelle Landschaft auf dem Langen Marsch bildete.

Shu Tong war für seine Kalligrafie von vielen Leuten sehr verehrt und zählt zu den großen chinesischen Kalligrafen. Am 27. Mai 1998 starb Shu in Beijing.

Lu Dingyi mit seinen "Kleinen Liedern auf dem Langen Marsch"

Lu Dingyi wurde am 9. Juni 1906 in Wuxi in der Provinz Jiangsu geboren. 1925 trat er in die KP Chinas ein. Im Oktober 1934 schloss er sich der Roten Armee auf ihrem Langen Marsch an.

Lu Dingyi war ein sehr begabter Liedtexter. Als die zentrale Rote Armee im Juni 1935 den Dadu-Fluss überquerte, schrieb Lu inspiriert von der aufregenden Szene das Lied "Vereinigung der zwei Hauptkräfte der Roten Armee". Als Li Xiannian auf der Siegesfeier dieses Lied hörte, sagte er: "Wunderbar! Ich mag dieses Lied." Die Soldaten der Roten Armee nannten die gesammelten Liedtexte von Lu "Kleine Lieder auf dem Langen Marsch".

Im Oktober 1935 kam die Rote Armee triumphierend in Nordshaanxi an und vollendete die strategische Verlegung mit Erfolg. Zusammen mit dem bedeutenden Revolutionär Jia Tuofu schrieb Lu das "Lied des Langen Marsches". Entsprechend den 13 Monaten, die der Lange Marsch dauerte, hat dieses Lied 13 Abschnitte. Damals sagten die Leute scherzhaft zu Lu: "Deine 'Kleinen Lieder auf dem Langen Marsch' sind so lang wie der Lange Marsch selbst."

Was noch erwähnenswert ist: Der Bericht "Laoshanjie" von Lu Dingyi, geschrieben auf dem Langen Marsch, wurde ins Lehrbuch für die Mittelschule aufgenommen und ist am Fuß des Laoshanjie-Berges verewigt. Am 9. Mai 1996 starb Lu in Beijing.

Der berühmte Bericht über den Langen Marsch "Laoshanjie" von Lu Dingyi auf einer Tafel am Fuß des Laoshanjie-Berges

(China.org.cn, pladaily.com.cn, 2. Oktober 2006)