Ausblick |
von Professor Yin Tongsheng, Beijinger Fremdspachenuniversität Die Entwicklung der Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zwischen China und Deutschland haben eine solide politische Grundlage und beide Volkswirtschaften können sich ergänzen. Deutschland ist einer der stärksten Industriestaaten der Welt. China verfügt als das größte Entwicklungsland über viele Exportgüter. Bei der Direktinvestition in China bleiben die deutschen Unternehmen weiter hinter den amerikanischen und japanischen zurück, was der wirtschaftlichen Stärke der Bundesrepublik nicht entspricht. In der Bundesrepublik machen die mittelständischen Unternehmen fast 95 Prozent der gesamten Unternehmen aus. China hat auch viele mittelständische Unternehmen und viele erst in Entwicklung begriffene Gemeindebetriebe. Die Erfahrungen der deutschen mittelständischen Unternehmen sind für sie von großer Bedeutung. Ihre technischen Stärken und Managementerfahrungen entsprechen äußerst den Bedürfnissen des chinesischen Aufbaus. Besonders wichtig für die Entscheidung für einen Investitionsstandort ist die Berechenbarkeit und Kalkulierbarkeit des staatlichen Handelns, die Rechtsicherheit. China hat in den vergangenen Jahren große Anstrengungen unternommen, um Gesetze und Verordnungen zu erlassen, die das Marktgeschehen regeln. Dies auch in einem Bereich, der den ausländischen Investoren immer noch Sorge bereitet, dem Schutz des geistigen Eigentums. Viele ausländische Unternehmen haben immer wieder feststellen müssen, dass ihrer Produkte in China ohne Lizenz nachgebaut werden. Dies gilt auch heute noch, sowohl für Investitionsgüter als auch für den Konsumgüterbereich. Darum ist die Verlässlichkeit des staatlichen Handelns von einer nicht zu unterschätzenden Bedeutung für die ausländische Investition. Aufgrund dieser Analysen sind die chinesischen und deutschen Wirtschaftswissenschaftler der Meinung, dass die Unternehmen der beiden Staaten in folgenden Bereichen noch enger und besser zusammenarbeiten können: Im Bereich der Infrastruktur, vor allem werden die Eisenbahnlinien, Straßen und Wasserwege, also Lebensnerv jeder Volkswirtschaft ausgebaut Im Bereich der Konsumgüter. Die Zuwachsraten nach Artikeln wie Kosmetika, Kleidung, Haushalts- und Konsumelektronik oder auch Schmuck erreichen seit Anfang der 90er Jahre Zuwachsraten von 17-25 Prozent pro Jahr. Bei einer eher konservativen Schätzung des Konsumzuwachses von 7,5 Prozent pro Jahr in den Jahren bis zum Jahr 2003 wäre gegenüber dem Jahresumsatz im Jahre 1993 eine Verdreifachung des Umsatzes erreicht Der Kraftwerksbau hat weiterhin Priorität. Ein großer Teil der Investitionen wird von ausländischen Banken kreditiert, Ausrüstungen für die Kraftwerke werden in der Regel von ausländischen Unternehmen gekauft, in Deutschland vor allem von der Deutschen Babcock AG, Oberhausen. Immer mehr Geldmittel werden in der Umwelttechnik und im Maschinenbau investiert. China ist der schnellstwachsende Automobilmarkt der Welt. Die Wachstumsrate ist fünfmal höher als die Wachstumsrate Europas und zehnmal höher als die Wachstumsrate Amerikas. Alle großen internationalen Automobilunternehmen sind inzwischen in China vertreten. Im Automobilbau, auch in der Elektrotechnik und in der chemischen Industrie ist mit einem zunehmenden Konkurrenzdruck sowohl durch neue Investoren als auch durch Importe zu rechnen. (China.org.cn) |