Entwicklung der Beziehungen zwischen China und den beiden deutschen Staaten
von Professor Yin Tongsheng, Beijinger Fremdspachenuniversität

Nach dem 2. Weltkrieg war Deutschland in zwei Staaten geteilt. Am 27. Oktober nahm China diplomatische Beziehungen mit der Deutschen Demokratischen Republik auf. Als Bruderparteien und Bruderstaaten haben sich die Beziehungen zwischen beiden Parteien und Staaten sehr schnell entwickelt. Am 7. April 1955 erließ Mao Zhedong den Befehl über die Beendigung des Kriegszustandes mit Deutschland. Zhou Enlai erklärte am 30. Januar 1956, China begrüße die Normalisierung der Beziehungen zur Bundesrepublik Deutschland. Jedoch beschränkten sich die Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern auf das Gebiet der Wirtschaft, der Presse, des Handels und der Kultur, weil die Bundesregierung damals die Hallstein-Doktrin praktizierte. 1958 wurde ein Büro der Nachrichtenagentur Xinhua in Bonn eröffnet und seit 1964 gibt es auch einen Vertreter der Deutschen Presseagentur in Beijing.

Seit 1960 verschlechterten sich die Beziehungen zwischen China und der Deutschen Demokratischen Republik wie allen anderen Ostblockstaaten. Ende 60er Jahre und Anfang 70er Jahre hatte sich eine große Änderung in der Welt vollzogen. Diese Änderung ermutigte die Brandt-Regierung, die sich gerade um eine Durchsetzung seiner neuen Ostpolitik bemühte, die Beziehungen zu China zu verbessern.

Im Juli 1972 stattete der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages der Bundesrepublik Deutschland, Gerhard Schröder, China einen Besuch ab, und führte Gespräche über die Normalisierung der Beziehungen. Einen Monat später nahmen Vertreter beider Regierungen in Bonn Verhandlungen auf, die dann erfolgreich endeten. Am 11. Oktober 1972 wurden die diplomatischen Beziehungen zwischen China und der Bundesrepublik Deutschland aufgenommen.

Angesichts der neuen Situation in den 80er Jahren versuchten sowohl China als auch die Deutsche Demokratische Republik, ihre Beziehungen zu verbessern. Aber erst Mitte der 80er Jahre fand eine reale Verbesserung statt. Als Durchbruch gilt die Teilnahme einer Sportdelegation aus der Deutschen Demokratischen Republik an dem internationalen Wettkampf in Beijing. Eine Reihe bilateraler Abkommen über die Zusammenarbeit in Politik, Wirtschaft, Handel, Wissenschaft, Technik und Kultur wurde abgeschlossen. Die Deutsche Demokratische Republik zählte zu den ersten Ländern, die die "Zerschlagung des konterrevolutionären Putsches in Beijing" unterstützte.

(China.org.cn)