China plant neue astronomische Projekte |
Die National Astronomical Observatories (NAOC), der Verband der chinesischen Sternwarten, hat den Start von sieben astronomischen Projekten angekündigt, um die Entwicklung der chinesischen astronomische Technik zu fördern. Experten sind der Überzeugung, dass die Durchführung dieser Projekte viel Spielraum zur Entwicklung neuer Technologien einräumen und somit eine großen Beitrag zu einer nationalen Strategie leisten würde. Ai Guoxiang, Mitglied der Chinesischen Akademie der Wissenschaften und Direktor des NAOC, hat im Scientific Development Report 2005 einen Artikel veröffentlicht, in dem er die sieben Projekte vorstellt. LAMOST ist der Name eines "gigantischen Auges", das gleichzeitig 4.000 Himmelskörper beobachten kann. LAMOST wird das Teleskop, das die höchste Frequenzbandbreite der Welt empfangen kann. Seine Augen werden aus einem Spiegel mit 4 Metern Durchmesser und aus tausenden von Glasfaserkabeln bestehen, von denen jedes auf einen Himmelskörper ausgerichtet ist. Mit dieser Methode kann es tausende Himmelskörper gleichzeitig empfangen. Es wird geschätzt, dass so in zwei bis drei Jahren die Daten aller Himmelskörper in einer ganzen Himmelszone gesammelt werden können. Mehr als 200 Millionen Yuan werden in das Projekt investiert. Am Schlüsselbereich des Projekts wird bereits gearbeitet. Das Teleskop wird im Xinglong Observatorium der NAOC aufgestellt werden. SST wird das erste raumgestützte Teleskop, das China ins All bringt. Die Beobachtung von Himmelskörpern von der Erde aus ist in vielfacher Hinsicht schwierig. Das SST wird in eine sonnesynchrone Umlaufbahn geschickt werden. Es kann unter allen Wetterbedingungen arbeiten und Daten und Bilder auf die Erde übertragen. Alle bisherigen raumgestützten Teleskope wurden von den USA, Japan oder entwickelten Ländern in Europa gestartet. Eine erfolgreiche Entwicklung des SST würde China in die Führungsgruppe dieses Bereichs der internationalen Raumforschung bringen. FAST wird von Wissenschaftlern als "himmlisches Auge" in einem Tal beschrieben. Sie hoffen, dass es Signale empfangen kann, die von einer "außerirdischen Zivilisation" ausgesendet wurden. Das Radioteleskop unterscheidet sich von optischen Teleskopen darin, dass es unterschiedliche Informationen empfangen und analysieren kann, die es durch elektrische Wellen aus dem Universum erhält. Das gegenwärtig größte Radioteleskop hat 305 Meter Durchmesser und wurde von den Amerikanern gebaut. FAST soll im Kasite Tal im südlichen Guizhou entstehen. Es wird das größte Radioteleskop der Welt werden und mit einer Fläche von einem Quadratkilometer das ganze Tal ausfüllen. Laut Ai Guoxiang beinhalten die anderen vier Projekte ein optisches Teleskop, das bei Lijiang Gaomei in Yunnan installiert werden wird. Es soll die Möglichkeiten der observierenden Astrophysik verbessern. Außerdem soll am nordöstlichen Ufer des Fuxian Sees in Yunnan ein Ein-Meter Infrarot-Teleskop (infrared vacuum solar tower), als eines der Hauptinstrumente zur Observation für die Solarphysik, gebaut werden. Des Weiteren wird das NAOC zur Förderung der Mondforschung, gemeinsam mit anderen Partnern wissenschaftliche Ziele festlegen, Finanzierungspläne erarbeiten und die Forschung koordinieren. Das vierte Projekt besteht darin einen geeigneten Ort auf dem Qinghai-Tibet-Plateau zu finden, um dort die neue Generation eines großen optischen Teleskops für Infrarotwellen und Wellen im Millimeterbereich zu errichten. Das NAOC und die Astronomie in China Das NAOC wurde am 2. April 2001 gegründet, durch den Zusammenschluss von acht Observatorien in Beijing, Yunnan, Urumqi, Changchun und vier astronomischen und astrophysischen Zentren, die gemeinsam mit Instituten der höheren Bildung eingerichtet wurden. Das Hauptquartier des NAOC befindet sich in Beijing. Das NAOC hat aus hunderten von astronomischen Bereichen neun als seine Hauptbetätigungsfelder ausgewählt. Die Hauptbereiche sind die Evolution des Universums und der Sterne, solare magnetische Bewegungen in der Umwelt zwischen Sonne und Erde sowie die präzise Positionierung künstlicher Satelliten im Orbit unter Berücksichtigung der Geodynamik im All. (China.org.cn, People's Daily, 29. März 2005) |