Qinghai-Tibet-Eisenbahn soll 2006 fertig gestellt werden

Die nach der Gründung der Volksrepublik China gebaute Straße von Qinghai nach Tibet wurde damals "die erste Straße zu einem glücklichen Leben" getauft. Lokale Anwohner haben nun die zurzeit im Bau befindliche Qinghai-Tibet-Eisenbahn zur "zweiten Straße zu einem glücklichen Leben" erhoben.

Der Bau der Qinghai-Tibet-Eisenbahn ist eines der größten Projekte des 10. Fünfjahresplans der chinesischen Zentralregierung und verläuft nun schon seit vier Jahren reibungslos. Für Probleme wie extrem kaltes Wetter, Sauerstoffmangel, Permafrostboden und eine ökologisch sehr anfällige Umwelt wurden Lösungen gefunden. Das Projekt soll termingerecht im Juli des kommenden Jahres fertig gestellt werden.

Die Arbeiten an der neuen Eisenbahnstrecke begannen am 29. Juni 2001. Die Strecke beginnt im Norden bei der Stadt Golmud in der Provinz Qinghai und erstreckt sich über 1142 Kilometer in das südlich gelegene Lhasa, Hauptstadt des Autonomen Gebiets Tibet. 960 Kilometer der Strecke liegen über 4000 Meter über dem Meeresspiegel. Der höchste Punkt liegt bei 5072 Metern. 550 Kilometer der Strecke wurden auf gefrorenem Boden verlegt. Nach ihrer Fertigstellung wird die Qinghai-Tibet-Eisenbahn die am höchsten gelegene und längste Hochlandstrecke der Welt sein.

Der Bau der Strecke verschlang 2 Milliarden US-Dollar. Beim Bau wurde sowohl Wert auf Qualität als auch auf Umweltschutz gelegt.

"Das ganze Projekt verläuft sehr gut. Wir haben den Hauptteil des Projekts beinahe fertig gestellt und die Erdarbeiten sind weitgehend beendet. Die Eisenbahn wird bis zum Ende des Jahres bis Lhasa verlegt sein. Wir sind sicher, dass die Bahn bis zum nächsten Juli fertig gestellt sein wird", sagt der Leiter des Projekts, Wu Weizhou.

Die Qinghai-Tibet-Eisenbahn ist eines der Schlüsselprojekte im Rahmen der Anstrengungen der Regierung zur Entwicklung der westlichen Regionen des Landes. Die Bahnverbindung wird die Entwicklung des Verkehrs und des Tourismus in Tibet sowie des wirtschaftlichen und kulturellen Austauschs Tibets mit anderen Landesteilen fördern.

"Die Qinghai-Tibet-Eisenbahn wird den Verkehr zwischen Tibet und anderen Teilen Chinas fördern. Die menschlichen Ressourcen, Güter und umfangreichen Informationen, die durch den Verkehr nach Tibet kommen, werden zur Entwicklung der ökonomischen und sozialen Bedingungen in Tibet führen", meint Yang Haibin, der stellvertretende Vorsitzende der Volksregierung des Autonomen Gebiets Tibet.

"Nun, mir fehlt es im Moment an nichts. Mein einziger Wunsch ist, dass die Qinghai-Tibet-Eisenbahn so schnell wie möglich fertig gestellt wird", sagt ein Einwohner von Lhasa.

(China.org.cn, CCTV,  9. August 2005)