Was bedeutet die Reinkarnation des Lebenden Buddha im tibetischen Buddhismus? |
Antwort: Der tibetische Buddhismus unterscheidet sich in Bezug auf die Nachfolgeregelung der Sektenführer von anderen Schulen des Buddhismus durch das Reinkarnationssystem des Lebenden Buddha. Durch dieses System wurden die Doktorin des Buddhismus wie unsterbliche Seele und Wiedergeborenwerden mit den buddhistischen Gedanken wie Nirwana, Reinkarnation und Befreiung aller Kreaturen aus dem Meer des Leidens durch Buddha und Bodhisattva miteinander verbunden und deshalb von Buddhisten anerkannt. Das Reinkarnationssystem wurde zuerst in die Kagyupa-Sekte eingeführt. Dusoun Khyenpa (1110-1193), Führer dieser Sekte, kündigte seinen Jüngern in seinem Vermächtnis seine Wiedergeburt durch Reinkarnation an. 11 Jahre später wurde Karma Paksi geboren. Als er zehn Jahre alt war, wurde er vom ältesten Jünger Ponmdragpa Sonam Doje als dessen Seelenkind der Reinkarnation betrachtet. Nach einer zehnjährigen Ausbildung im Kloster wurde er zum Führer der Kagzupa-Sekte und galt als der erste Lebende Buddha der Reinkarnation in Tibet. Mitte des 16. Jahrhunderts wurde das Reinkarnationssystem für Dalai Lama und Panchen Lama in der Gelugpa-Sekte eingeführt. Mitte des 17. Jahrhunderts wurde es zur Hauptmethode des Nachfolgewechsels im tibetisichen Buddhimus. Mit der Verbreitung des Reinkarnationssystems des Lebenden Buddha ging aber auch eine Tendenz zum Missbrauch einher, besonders bei der Suche und Bestimmung des Seelenkindes der Reindkanation. Um diese Missstände grundsätzlich zu beheben, verlieh die Zentralregierung der Qing-Dynastie dem Jokhang-Kloster in Lhasa und dem Lamatempel Yonghegong in Beijing jeweil eine goldene Urne (Die Urne im Jokhang-Kloster wurde später in den Potala-Palast gestellt). Durch Losziehung aus der goldenen Urne in Lhasa wurden Dalai Lama, Panchen Lama und die großen Lebenden Buddhas unter mehreren Kandidaten ausgewählt, durch Losziehung aus der goldenen Urne in Beijing wurden die großen Lebenden Buddhas für die mongolischen Stämme bestimmt. (BR, 16. August 2005)
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