Beamter kritisiert Dalai Lama

Der Chef der Kommunistischen Partei Chinas inTibet, Zhang Qingli, hat in einem Interview mit der deutschen Wochenzeitschrift "Der Spiegel" den Dalai Lama beschuldigt, sich an Aktivitäten ohne religiösen Bezug zu beteiligen, auch sei das geistige Oberhaupt der Tibeter "unwürdig" ein religiöser Führer zu sein. "Der Dalai Lama war ein anerkannter religiöser Führer, daran besteht kein Zweifel. Aber was er getan hat, macht ihn dieses Titels unwürdig", sagte Zhang weiter.

Der Dalai Lama habe Ende der 50er Jahre eine bewaffnete Revolte gegen die chinesische Regierung organisiert und seit Ende der 80er Jahre für sozialen Unfrieden in Lhasa gesorgt, sagte Zhang.

Zum Ende des ersten Halbjahres hatte der Dalai Lama insgesamt 312 offizielle Besuche in anderen Ländern gemacht, durchschnittlich 6 pro Jahr. Im vergangenen Jahr waren es sogar 12 Auslandreisen, erklärt Zhang weiter.

"Das Ziel seiner offiziellen Besuche war, sich mit Anti-China Kräften zu verbünden und seine separatistischen Ideen zu veröffentlichen. Dies weicht von der Ausübung der Religion ab."

Zuvor hatte der Vorsitzende der tibetischen Regierung, Champa Phuntsok, den Dalai Lama mit den Worten des amerikanischen Medienmoguls Rupert Murdoch als "Politiker in einer buddhistischen Robe und in italienischen Schuhen" beschrieben.

Zhang glaubt "nur wenige Menschen in der Welt kennen den echten Dalai Lama, dessen Anhänger entweder hingebungsvolle Gläubige sind, Chinafeinde oder Menschen, die die Geschichte nicht kennen."

"Ich kann immer noch nicht verstehen, warum er den Friedensnobelpreis erhalten hat", sagte Zhang. "Welchen Frieden hat er der Welt gebracht?"

Außerdem bezeichnete der Chef der Kommunistischen Partei den Dalai Lama als "Betrüger", dessen Weg der Mitte nichts anderes sei als eine wenig verschleierte Unabhängigkeit. Der Dalai Lama strebe nach einem "größeren Tibet", dass mehr Autonomie haben würde als Hong Kong oder Macao.

Sobald der Dalai Lama seine "separatistischen Ideen" aufgebe, seien die Türen für Gespräche geöffnet, erklärt Zhang.

(China.org.cn, Xinhua, 10. August 2006)