Drei-Schluchten-Damm bekämpft Wasserknappheit

Ende vergangener Woche wurden die Schleusen des Drei-Schluchten-Staudamms geöffnet, um eine bedrohliche Wasserknappheit entlang des Jangtse zu bekämpfen.

Bereits seit Ende Dezember habe der in der zentralchinesischen Provinz Hubei gelegene größte Damm der Welt größere Mengen Wasser abgegeben, teilte die China Three Gorges Project Corporation mit.

Der Staudamm könne durch die Absenkung seines Wasserspiegels von 155 auf 144 Meter zusätzliche 6,1 Milliarden Kubikmeter Wasser für den Unterlauf des Flusses freigeben, teilte das Unternehmen weiter mit.

Der 2309 Meter lange und 185 Meter hohe Damm war im Mai letzten Jahres fertig gestellt worden. Im Oktober wurde der Wasserspiegel von 135 auf 156 Meter angehoben.

Der Jangtse, der längste Fluss Chinas, hat seit dem letzten Sommer den niedrigsten Wasserstand seit einhundert Jahren zu verzeichnen. Grund sind schwache Regenfälle und schwere Dürren am Oberlauf des Flusses, teilte das hydrologische Amt des Jangtse mit. Im Jahr 2006 hätten die Nebenflüsse des Jangtse 30 bis 40 Prozent weniger Wasser als üblich transportiert, berichtet das Amt weiter.

Die unterhalb des Dammes gelegene hydrologische Station Yichang habe nur 64 Prozent der durchschnittlichen jährlichen Fließmenge verzeichnet, der tiefste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1877. Auch weiter flussabwärts in Hankou und Datong ist der Wasserspiegel drastisch gesunken.

Die starke Wasserknappheit hat nach Angaben des Amtes zu vielen Fällen von in Untiefen aufgelaufenen Booten und Versorgungsschwierigkeiten mit Wasser für Industrie, Landwirtschaft und Haushalte geführt.

Vermutungen, der niedrige Wasserstand könne auf den Drei-Schluchten Staudamm zurückzuführen sein, hat der leitende Ingenieur des Amtes, Cheng Haiyun, zurückgewiesen.

Der Bau des Damms begann 1993 und wird bis zu seiner endgültigen Fertigstellung im Jahr 2009 schätzungsweise 180 Milliarden Yuan (18 Milliarden Euro) kosten. Der am Mittellauf des Jangtse gelegene Damm wird nach seiner Fertigstellung über 26 Generatoren verfügen und jährlich bis zu 84,7 Milliarden kwh Strom produzieren können.

(China.org.cn, Xinhua, 16. Januar 2007)