Chinas neuer Plan für Raumfahrtindustrie

Im Herbst dieses Jahres will China mit dem Raumschiff vom Typ Shenzhou VI ein zweites bemanntes Raumschiff ins Weltall entsenden. Wie Vertreter der chinesischen Kommission für Technologien und Industrien zur nationalen Verteidigung in Beijing weiter mitteilten, seien zudem weitere Schritte bei der Entwicklung von Satelliten, Trägeraketen, Raketenstartanlagen geplant, um das Projekt zur Monderkundung voranzutreiben. Ziel sei ein Raumflug zum Mond im Jahre 2007, so die Experten.

Am vergangenen Wochenende trafen Vertreter der chinesischen Kommission für Technologien und Industrien zur nationalen Verteidigung zu einer Arbeitssitzung in Beijing zusammen. Auf der Tagung wurden die Aufgaben in Bereichen wie der Luft- und Raumfahrt, der Schifffahrt und der Atomindustrie für das Jahr 2005 umfassend beraten und verteilt. Im Mittelpunkt der Beratungen standen die Aufgaben für die chinesische Raumfahrtindustrie und dabei insbesondere der geplante Start eines neuen bemannten Raumschiffes. Der Pressesprecher der chinesischen Kommission für Technologien und Industrien zur nationalen Verteidigung, Jin Zhuanglong, bezeichnete den Start des neuen Raumschiffes Shenzhou VI und die umfassende Vorbereitung des Projektes zur Monderkundung als Schwerpunktaufgaben für dieses Jahr:

"In diesem Jahr wollen wir das Projekt zur bemannten Raumfahrt und auch das Projekt zur Monderkundung tatkräftig vorantreiben. Um einen erfolgreichen Start zu garantieren, müssen die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten am Raumschiff Shenzhou VI und an den Trägeraketen gut vorankommen. Im Rahmen des Monderkundungsprojektes soll das eingesetzte Modell vom ersten Entwurf bis zum vollständig einsatzbereiten Prototyp des Satelliten intensiv erforscht werden. Das Monderkundungsprojekt soll gemäß den hohen Anforderungen an Standards, Qualität und Effizienz gut verwirklicht werden."

Der Start des Raumschiffs Shenzhou VI ist für September oder Oktober dieses Jahres geplant, dabei sollen zwei Raumfahrer 4 bis 5 Tage im All bleiben.

Das im Jahr 2004 gestartete Monderkundungsprojekt ist ein weiteres Schwerpunkt-Projekt im Rahmen der chinesischen Weltallforschung. Mit einem Satelliten, der in die Mondumlaufbahn gebracht wird, sollen dreidimensionale Analysen der Mond-Oberfläche, Tiefenmessungen der Staubschichten auf dem Mond, Analysen von nutzbaren Elementen sowie die Untersuchungen regionaler Umweltsituationen zwischen Erde und Mond durchgeführt werden. Über das Monderkundungsprojekt sagte der Pressesprecher der chinesischen Kommission für Technologien und Industrien zur nationalen Verteidigung, Jin Zhuanglong:

"Jetzt sind die Arbeiten zur Forschung und Entwicklung von Satelliten, Trägeraketen und Raketenstartanlagen für das Monderkundungsprojekt umfangreich angelaufen. Wir schätzen, dass ein Raumflug zum Mond bis Ende 2007 realisiert werden kann."

(CRI, 25. Januar 2005)