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05. 11. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Chikan: Sinnbild für die Geschichte chinesischer Emigranten Exklusiv

Schlagwörter: Emigrant, Chikan, Kaiping, alte Häuser

In den alten Gassen von Chikan kann man die Zeit vergessen.

Dabei hat der Ort auch für westliche Touristen einiges zu bieten. In den alten Gassen fühlt man sich leicht ein paar Jahrzehnte zurückversetzt. Die meisten Besucher eilen direkt in eine der zahlreichen historischen Apotheken des Orts (verwundete Kung-Fu-Kämpfer sollen angeblich gerne im Ort ihre Medizin gekauft haben) oder in eine der beiden Bibliotheken, welche die zwei konkurrierten Großfamilien Guan und Situ im Ort errichtet haben. Eine von ihnen ist geschlossen. "Es wird gerade ein historischer Film gedreht", erklärt ein Sicherheitsangestellter am Tor. "Kommen Sie doch nächsten Monat noch einmal."

Chikan kann auf eine lange Geschichte zurückschauen. Gegründet wurde der Ort während der Song-Dynastie (960-1279). Relativer Wohlstand setzte allerdings erst ein, als die beiden Familien zuzogen. Die alten einstöckigen Hütten begannen höheren Wohnhäusern zu weichen. Wie man im Gemeindemuseum auf ausführlichen englischsprachigen Schautafeln erfährt, erlebte der Ort in den letzten beiden Jahrhunderten eine massive Abwanderung. So sollen mehr als 750.000 Menschen in der ganzen Welt aus der Region stammen. Viele verdingten sich in Australien, Kanada oder den USA als billige Arbeitskräfte in den Goldminen und beim Bau des dortigen Eisenbahnnetzes. Im Museum wird geschildert, mit welchen Vorurteilen und Problem die Auswanderer an der Wende zum 20. Jahrhundert zu kämpfen hatten. Viele von ihnen kehrten dennoch relativ wohlhabend in ihre Heimat zurück und errichteten für sich und ihre Familien große Wohnhäuser. Dabei vermischten sie oft auf wunderliche Weise chinesische und westliche Architekturelemente. Auch die Flussfront stammt aus dieser Periode.

Chikan ist indes nicht das einzige interessante Dorf in der Region. Nicht weit entfernt befinden sich die Ortschaften Liyuan und Zilicun. Während Liyuan als besterhalten gilt, wird gelegentlich auch der museale Charakter beklagt. Zilicun besteht hauptsächlich aus Ruinen eines früheren Dorfs und verfügt über einen riesigen Wachturm. Die Region lässt sich zwar in einem anstrengenden Tagestrip ab Guangzhou erkunden. Es lohnt sich jedoch, etwas länger zu bleiben.

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Quelle: german.china.org.cn

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