Home Aktuelles
Multimedia
Service
Themenarchiv
Community
Home>Reise Schriftgröße: klein mittel groß
29. 12. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Im Tulou geht es rund!

Schlagwörter: Tulou, Fujian, Weltkulturerbe

von Lu Cairong

Die Rundhäuser der Hakka in der Provinz Fujian haben zwar Aufnahme in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO gefunden, ringen aber noch immer um ihre Stellung im modernen Alltagsleben.

Einzigartiger Zauber: Rote Laternen in den Gängen eines Tulou.

Im Südwesten der Provinz Fujian gibt es in abgelegenen Bergregionen Zehntausende dieser seltsamen Rundhäuser. Sie sind von dicken Erdwällen umgeben, errichtet aus Lehm, Bambus und Holz. Es gibt verschiedene Bautypen: kreisrunde, viereckige, sternförmige oder im Achteck angeordnet wie die Diagramme des Ying-Yang-Prinzips. Die Häuser werden "Tulou" (Erdbauten) genannt.

Die einzigartigen Bauwerke werden von Hakka bewohnt, Abkömmlinge jener zu den Han-Chinesen zählenden Volksgruppe, die in uralter Zeit aus der nordchinesischen Ebene in fünf Wanderbewegungen in ein Gebiet einwanderten, das heute Südostchina abdeckt. Sie haben viele alte Sitten und Gebräuche beibehalten. Mittlerweile sind die mehr als 100 Millionen Hakka überall auf der Welt anzutreffen, ein großer Teil der Überseechinesen vor allem in Südostasien gehört zu dieser Bevölkerungsgruppe.

Wegen ihrer einzigartigen Gestalt und ihres Erfindungsreichtums haben die Tulous der Provinz Fujian im Jahre 2008 Aufnahme in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO gefunden.

Die lokale Bevölkerung hält jedoch eine andere Erzählung darüber bereit, wie die Tulous zu internationaler Berühmtheit gelangt sind: Ein US-Spionagesatellit hätte eines Tages inmitten der Berge Fujians Bauwerke entdeckt, die wie Silos für Atomraketen aussahen. Die amerikanische Botschaft entsandte daraufhin den Militärattaché nach Yongding, wo sich schnell herausstellte, dass die vermeintlichen "Silos" nichts anderes als harmlose Traditionsbauten der Hakka waren!

Letztes Jahr kamen mehr als 1,8 Millionen Touristen in den Kreis Yongding. Das jährliche Durchschnittseinkommen der Bauern in der Region hat sich in den letzten vier Jahren auf 10 000 Yuan (rund 1210 EUR) verdoppelt.

Besondere Merkmale

Die interessanteste Ansammlung von Tulous findet sich in Zhangzhou, circa drei Autofahrtstunden von Xiamen entfernt.

Von einem herrlichen Turm inmitten von Terrassenfeldern am Fuße grüner Hügel können Touristen die Siedlung deutlich erkennen: lauter kreisrunde Gebäude und in ihrer Mitte ein einziges rechteckiges. Inmitten des frischen Grüns der Landschaft und reifer Kakifrüchte ist der Anblick der Tulous im Herbst besonders malerisch.

Nicht weit von hier gibt es zwei weitere sehr eindrucksvolle Tulous Chengqi Lou und Zhencheng Lou. Beides typische Rundbauten, vierstöckig und mit sechzehn Meter hohen Erdwällen versehen.

Chengqi Lou enthält vier Rundhäuser mit insgesamt 400 Räumen. Ein Ahnentempel befindet sich im Zentrum der Anlage. Es leben im Tulou mehr als 600 Menschen aus achtzig Familien. Jede Familie wohnt in einem vierstöckigen Segment. Der erste Stock dient als Wohn- und Aufenthaltszone, der zweite als Getreidespeicher, der dritte und vierte Stock beherbergt Schlafräume.

1   2   3   vorwärts  


Quelle: Beijing Rundschau

Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur

Kommentar schreiben
Kommentar
Ihr Name
Kommentare
Keine Kommentare.
mehr