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29. 12. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Im Tulou geht es rund!

Schlagwörter: Tulou, Fujian, Weltkulturerbe

Errichtet im Talgrund, ist Zhencheng Lou von grünen Hügeln umgeben. Am Eingangstor befindet sich ein Teich. Die hübsche Szenerie nimmt jeden Besucher gefangen. Der Gebäudekomplex wurde nach dem Muster der acht Diagramme gestaltet und besteht aus acht gleichen Teilen auf zwei Ebenen mit 184 Räumen. Der Innenhof dient als Versammlungshalle, die mit einer Bühne für Opernaufführungen ausgestattet ist. Zhencheng Lou zeichnet sich durch besondere Merkmale aus. So besteht der Fußboden nicht aus Holzdielen, sondern aus schwarzen Ziegelsteinen, wodurch sich die Bewohner lautlos bewegen können.

Multifunktionales Kulturdenkmal:Chengqi Lou kombiniert Wohnraum, Festung und Kulturerbe und legt so ein Zeugnis ab vom Ingenium seiner Schöpfer.

Zudem ist jede Einheit der acht Diagramme durch eine Ziegelwand und ein Holztor von den übrigen Abteilungen getrennt. Wenn das Tor geschlossen wird, verfügt jede Familie über eigenen Hof und Wohnraum. Wenn die Tore geöffnet sind, verbinden sich die Abteile zu einem großen Ganzen. Dank dieser einzigartigen Konstruktion leben die Familien in weitgehender Harmonie auf relativ engem Raum.

Die meisten Bewohner des Chengqi Lou tragen den Familiennamen Jiang, während die meisten Leute aus dem Zhencheng Lou auf den Namen Lin hören. Unter den Berühmtheiten, die diese beiden Familien hervorgebracht haben, befinden sich zahlreiche Wissenschaftler, Beamte, Gelehrte und Geschäftsleute.

Lin Rigeng ist um die sechzig Jahre alt und ein Bewohner des Zhencheng Lou. Er ist der jüngste von sieben Geschwistern, die alle innerhalb Chinas oder nach Übersee verzogen sind. Er ist im Tulou zurückgeblieben, um sich um den Familienbesitz zu kümmern. Er lebt von Feldarbeit, rührt die Werbetrommel für die Tulous und arbeitet als Fremdenführer. Niemals gehen ihm die spannenden Geschichten über das Leben im Tulou aus. Den Touristen erklärt er die architektonischen Eigenheiten und den kulturellen Hintergrund der Bauwerke.

Im Zhencheng Lou gab es die Regel, dass die Plazenta eines Neugeborenen unter der Türschwelle vergraben wurde, um die Heranwachsenden daran zu erinnern, dass der Tulous ihre Wurzeln bewahrt, wo immer sie auch hingehen mögen, sagt Lin

Die Hakka siedelten in den Bergen, um der Kriegsgefahr zu entgehen. Deshalb legten sie großen Wert auf die Verteidigungsfähigkeit ihrer Siedlungen. Um sich vor wilden Tieren, Räubern und marodierenden Soldaten zu schützen, errichteten sie aus einer Mischung aus feinem Sand, Kalk und Erde hohe Mauern. Die stabile Konstruktion der Tulous kann Stürmen und Erdbeben widerstehen.

Die Geisteshaltung der Hakka findet ihren Ausdruck unter anderem in den paarweise angeordneten Hängebildern und Kalligraphien, auf denen Gedichte oder Sinnsprüche verewigt sind. So kann man etwa im Zhencheng Lou lesen: "Diene dem Land, lese klassische Schriften!"

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Quelle: Beijing Rundschau

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