Luofushan – Auf den Spuren der TCM Exklusiv

23.11.2015

von Julia Weibel

Am Berg Luofus nahe der Stadt Huizhou in der südchinesischen Provinz Guangdong kann man sich nicht nur auf den Spuren der traditionellen chinesischen Medizin bewegen, sondern auch Eindrücke von deren Zukunft erhalten.

Der sagenumwobene Berg Luofu ist einer der zehn berühmten taoistischen Berge Chinas. Inmitten verwunschener Wanderwege und zahlreicher Kräutergärten, wo sich rund 3000 verschiedene Pflanzenarten finden lassen, liegt eine Tempelanlage, die an die lange Geschichte der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) erinnert. Verschiedene Götter beherbergen Hallen und verdeutlichen so die Spiritualität des Ortes, ein ehemals für die Reinigung der Kräuter verwendetes Becken gibt dazu Einblicke in die Praxis der alten Heilkunst.

Doch vor allem ein Mann sorgt für die Berühmtheit des Luofushan und wird dort mit einer Gedenktafel gedacht: Ge Hong. Im vierten Jahrhundert wanderte er dort durch die Wälder, sammelte Kräuter und widmete sich ihrer Erforschung. Schon damals entdeckte er den Wirkstoff der Artemisia-Pflanzen, der zur Behandlung von Malaria eingesetzt werden kann und beschrieb sie in seinem Werk „Reserve Perscription: Prescriptions fort he Cure of cold and hot Malerias“. Inspiriert durch Ge Hongs Arbeiten vertiefte die chinesische Pharmakologin Tu Youyou vom Chinese Institut of Chinese Medicine die Forschung an dem Einjährigen Beifuß (Artemisia anna) und konnte den Artemisia-Wirkstoff in der Staudenpflanze erfolgreich isolieren. Für diese Entdeckung wird die 84-Jährige nun, die seit den 70er Jahren nach einem Wirkstoff gegen die fiebrige Tropenkrankheit sucht, mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Damit sorgt sie nicht nur für wachsende Besucherzahlen am Luofushan, sondern auch für einen internationalen Bekanntheitsschub der traditionellen chinesischen Medizin.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Huizhou,Guangdong,China,TCM