Woher weiß eine Financial Times Journalistin vom Sexleben chinesischer Angestellter?

27.11.2015

Die Autorin dieses Artikels, Patti Waldmeir, ist Korrespondentin der Financial Times in Shanghai. Sie argumentiert auf Grundlage "einer kürzlichen Umfrage", chinesische Angestellte hätten "weniger als einmal monatlich" Sex, versäumt es aber, zu sagen, durch wen, wann, wo und wie die Umfrage gemacht wurde.

Diese "kürzliche Umfrage" führte zu einem "vielleicht" in dem Artikel und zu einer noch haarsträubenderen und unbegründeten Bemerkung, "ein großer Teil der Twens lebt noch immer bei seiner Mutter (und Großmüttern) in engen Stadtwohnungen".

Seit wann dürfen Korrespondenten ihre Leser mit einem "vielleicht" abspeisen?

Wir haben hier zufällig eine eigene Statistik, nur für den Fall, dass Frau Waldmeir sich die Zeit nehmen möchte, einen Blick darauf zu werfen. Das Institut für Umfragen in den Sozialwissenschaften der Peking Universität hat 2012 einen Bericht mit dem Titel "Chinas Entwicklungsbericht über das Wohlergehen der Bevölkerung" herausgebracht. Er zeigt, dass 75,2 Prozent der verheirateten Paare in China nicht bei ihren Eltern leben.

Oder VIELLEICHT, vielleicht lebt Frau Waldmeir noch im Shanghai der 70er Jahre, als drei Generationen einer Familie in einem kleinen, engen, heruntergekommenen Raum zusammenlebten?

Man braucht nicht lang, um herauszufinden, dass die meisten Financial Times Artikel über China auf mit Vorurteilen behafteten Annahmen und unbegründeten Anschuldigungen beruhen. Ihre Verwendung von "vielleicht" oder "wahrscheinlich" respektiert weder die Tatsachen, noch ist es verantwortungsvoll der Leserschaft gegenüber. Es ist kein Wunder, dass diese Zeitung ihr Ansehen als bekannter Meinungsbildner verloren hat und nach Japan verkauft wurde.

      1   2  


Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Financial Times,Journalistin,Sexleben,Angestellte,Babies