Paris – ein Test für die Entschlossenheit der Staatschefs

04.12.2015

Viele Menschen gedenken dieser Tage der französischen Hauptstadt Paris. Die Gründe für diese Andacht könnten unterschiedlicher nicht sein: die Tagung des wohl wichtigsten Weltklimagipfels einerseits, und die so präsente Terrorbedrohung andererseits. Für die Zukunft unsere Erde haben diese beiden jedoch mehr gemeinsam als es zunächst den Anschein macht.

 

 

Für Paris hat dieses Jahr tragisch begonnen. Der Terrorangriff auf das Satiremagazin Charlie Hebdo am 7. Januar hat 12 Menschen das Leben gekostet, weitere 11 wurden schwer verletzt. Zehn Monate später wird Paris Schauplatz für den schlimmsten Terrorangriff Europas, seit den Bombenanschlägen in Madrid im Jahr 2004. Den Angriffen vom 13. November fielen 129 unschuldige Menschen zum Opfer, weitere 350 wurden teils schwer verletzt.

Weniger als drei Wochen nach den tödlichen Attacken richtet Paris die wohl entscheidendste UN-Klimaschutzkonferenz aller Zeiten aus. Viele nehmen den Weg dorthin, um diesem Jahr einen positiven Abschluss zu bescheren. Sollte dies gelingen, wäre das eine passende, der französischen Traditionen entsprechende Antwort auf die Terrorismus-Bedrohungen. Am vergangenen Freitag gedachte der französische Präsident Francois Hollande den Opfern des 13. Novembers und beteuerte, dass sich Frankreich von den Terrorakten nicht einschüchtern lassen, sondern „umso mehr singen“ wird. „Sie (die Terroristen) bringen Tod, aber wir haben nichts als Liebe für das Leben.“

Diese Liebe für das Leben erfordert jedoch gleichsam ihre Opfer, nämlich Reichtum und Macht und vor allem bringt sie Gier. Die Staatschefs dieser Welt wissen sehr wohl um die erforderlichen Handlungen. Sie wissen sehr wohl, dass Naturkatastrophen auf der ganzen Welt wüten und wir Menschen für sie verantwortlich sind. Sie wissen auch, dass dieses Jahr vermutlich das wärmste seit den Wetteraufzeichnungen werden wird.

Tatsächlich gab die UN-Wetterbehörde im letzten Monat bekannt, dass die globale Durchschnittstemperatur in diesem Jahr um 1 Grad Celsius über das vorindustrielle Niveau ansteigen wird, das ist bereits die Hälfte der UN-Obergrenze von 2 Grad. Sollte dies tatsächlich der Fall sein, werden die freiwilligen Versprechen zur Emissionsreduzierung der einzelnen Länder, selbst wenn sie vollständig eingehalten werden, die globale Durchschnittstemperatur um 2,75 bis zu 3,5 Grad Celsius ansteigen lassen, wie die UN-Klimachefin Christiana Figueres sagte.

Nichtsdestotrotz wissen die Staatschefs, dass ein unverzügliches Handeln die Welt noch vor dem Untergang retten könnte. Selbst Klimaskeptiker sehen ein, dass die Treibhausgasemissionen gesenkt werden müssen. Doch einige von ihnen sehen die Lösung eher in einer fortschrittlichen Technologie, als in einem gesenkten Gebrauch von fossilen Brennstoffen und einem eingeschränkten Wirtschaftswachstum, das eben nur auf ein optimales nicht ein maximales Wachstum ausgerichtet ist.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Paris, Test , Staatschefs, Klimawandel, Terrorismus