China und Deutschland wollen „gemeinsam zum Erfolg“
Text und Fotos/Wang Xiaoding, Beijing
In der deutschen Botschaft in Beijing fand am Mittwoch die 2. Investorenkonferenz statt. Den thematischen Schwerpunkt der Veranstaltung bildeten das deutsche Konzept „Industrie 4.0“ und die chinesische Strategie „Made in China 2025“.
China und Deutschland wollen „gemeinsam zum Erfolg“
Wie können China und Deutschland von gegenseitigen Investitionen besser profitieren, um im Wirtschaftsbereich gemeinsam weitere Erfolge zu erzielen? Welche Kooperationsmöglichkeiten werden beiden Ländern die deutsche „Industrie 4.0“ und das chinesische Konzept „Made in China 2025“ bringen? Darüber wurde am Mittwoch auf der 2. Investorenkonferenz in der deutschen Botschaft in Beijing eingehend diskutiert.
Die Investorenkonferenz wurde bereits zum zweiten Mal von der deutschen Botschaft veranstaltet. Das Thema in diesem Jahr lautete „Going Germany – Gemeinsam zum Erfolg“. Im Vergleich zum Vorjahr durfte die deutsche Botschaft in diesem Jahr weit mehr Gäste empfangen. Unter den Gästen befanden sich hochrangige Beamte beider Staatsregierungen, Vertreter chinesischer Unternehmen, die geschäftlich in Deutschland tätig sind, Kooperationsbeziehungen mit Deutschland pflegen, oder Investitionen in Deutschland planen, Vertreter von deutschen Betrieben und Institutionen in China sowie Medienschaffende.
Botschafter Michael Clauss hielt am Anfang der Konferenz eine wichtige Rede, in der er darauf hinwies, dass sich viele deutsche Firmen in Anbetracht des verlangsamten Wirtschaftswachstums in China überlegten, ob jetzt der richtige Zeitpunkt für neue Investitionen sei. Zugleich stehe China vor strukturellen Problemen wie geringer Produktivität, Überkapazitäten und Umweltverschmutzung. Für China seien daher Reformen und Innovationen, die den verstärkten Einsatz von Hochtechnologien erfordern, von großer Bedeutung, so Clauss. Deutschland sei bei der Industrieautomatisierung weltweit führend und arbeite bereits an der Digitalisierung seiner Industrieproduktion. „Made in China 2025“ und „Industrie 4.0“ seien hochkompatibel miteinander. Beide Staatsregierungen seien deswegen eine Innovationspartnerschaft eingegangen.
Clauss betonte auch die Vorteile von Deutschland als Investitionsstandort für chinesische Unternehmen. Als konkrete Beispiele nannte er die politische Stabilität, die günstigen Gesetzes- und Verkehrsbedingungen, entwickelte Technologien, die hohe Innovationsfähigkeit sowie ein ideales Forschungsumfeld. Der deutsche Botschafter gab sich in Bezug auf den Ausbau gegenseitiger Investitionen sowie die weitere Wirtschaftszusammenarbeit optimistisch.
In der anschließenden Pressekonferenz stellte sich Clauss den Fragen der chinesischen Journalisten. Auf die Frage über die Herausforderungen für deutsche Firmen beim Transfer von Technologien nach China wies der Botschafter auf die Sorgen der kleineren und mittelständischen Firmen hin. Die deutschen KMUs würden von einzelnen oder einigen wenigen Produkten leben. Falls ihr Knowhow beim Transfer zu ihren chinesischen Partnern von Drittparteien gestohlen werde, könne das für die Firmen schwere finanzielle Folgen bis zum Konkurs nach sich ziehen. China müsse diesen Unternehmen mehr politischen und rechtlichen Schutz bieten, forderte Clauss.